Konradfest Oberwang
Das von der Malerin Lydia Roppolt (1922-1995) initiierte „Konradfest“, das von 1988 bis 2005 alljährlich Anfang August stattfand, war ein vielbeachtetes Zentrum neuer Sakralmusik. Wichtige europäische Komponisten schufen speziell für Oberwang neue Werke. 2021 wurde das „Konradfest“ im Rahmen des „Kirch’Klang-Festivals“ mit Gottesdienst und Konzert neu begründet.
Die Konradkirche ist ein wahres Juwel. Der Innenraum verdankt sein heutiges Aussehen der Renovierung von 1969, als unter anderem, die zum Teil vermauerten Fenster freigelegt wurden und im Langhaus das im 19. Jh. eingezogene Tonnengewölbe durch eine hölzerne Flachdecke ersetzt wurde. Die schmalen, hohen modernen Glasfenster stammen von Lydia Roppolt. Die Künstlerin schuf weitere Kunstwerke für die Konradkirche, die von bleibender Bedeutung sind. Hier trifft Gotik auf Moderne - hier entsteht ein mystischer Ort, der zur Andacht und zum Verweilen einlädt.
Die Festmesse wurde vom Oberwanger Pfarrer Thomas Lechner zelebriert. Musikalisch kam die von Martin Haselböck für das Konradfest 1996 komponierte „Konradmesse“ für drei Singstimmen, Schlagwerk und Orgel zu Gehör. Ein sehr eindrucksvolles Werk, herrliche Interpreten und ungewöhnlich der Anblick von so viel Schlagwerk im Altarraum! Was für eine Fügung: an diesem verregneten Sonntag fielen just zur Wandlung Sonnenstrahlen durch die schönen Glasfenster!
Das Konzert am Nachmittag war exquisit: zwei Uraufführungen und drei anwesende Komponisten. Dank und Gratulation allen Beteiligten!
Auch ein großer Dank an die fleißigen Hände des Pfarrgemeinderates Oberwang, die uns zu Mittag mit Würstl, Kuchen und Bier, Wein und Kaffee verwöhnten.
Zum Ausklang ging es in die 2020 erbaute Auferstehungskapelle nach Strass. Helmut Jasbar bereite uns mit seiner Gitarre und seinem - wie er es selbst nennt launigen „Storytelling“ noch eine sehr vergnügliche Stunde.
Marie-Christin Forestier