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Lebenserinnerungen: Aloisia P., geb. 1922

Frau P., eine hübsche alte Dame mit einem gütigen Gesicht, erzählt: Sieben Kinder waren sie in Iglbach bei St. Peter am Wimberg. Der Vater war Steinmetz. Das waren schwere Zeiten in den Dreißigerjahren! Als sein Betrieb zusperrte, wurde er arbeitslos, bezog zuerst Notstandshilfe, wurde zuletzt ausgesteuert. Was das für eine große Familie bedeutete! Der Vater musste sogar aufs Pfeifenrauchen verzichten. Einmal war die Feuerschutzversicherung fällig. Obwohl der Vater jeden Kreuzer zusammengekratzt hatte, reichte es noch immer nicht. Da konnte sie ihm mit ihren kleinen Ersparnissen aushelfen.

 

Aloisia P. erinnert sich gerne, wie die Familie in der Dämmerstunde, wenn man aus Sparsamkeit noch kein Licht anzünden wollte, gemeinsam gesungen hat. Die Mutter hatte eine so schöne Stimme. Und der Vater hat auf der Mundharmonika gespielt. Die Eltern waren überhaupt gut und fürsorglich, aber Schmusen und Liebkosungen, das war damals nicht üblich. Eher noch vom Vater, erinnert sie sich, der hat sie als Jüngste oft auf den Schoß genommen und mit seinem kratzenden Bart geneckt.

 

Die 11jährige Loisi musste allein den Haushalt versorgen, als die Mutter krank war. Von der Schule war sie deshalb freigestellt, und sie beneidete die anderen Kinder, die zur Schule gehen durften. Mit 14 Jahren kam sie dann nach N.Ö. zu einem Onkel, der Pfarrer war und ihr Arbeit bei einem Bäcker vermittelte. Mit 20 Jahren nahm sie ihr Leben selbst in die Hand. Sie wäre gern Krankenschwester geworden, aber daran war nicht zu denken. So war sie froh, bei einer Wirtin arbeiten zu können. Sie lernte kochen und arbeitete in der Landwirtschaft mit. Hier lernte sie ihren Mann kennen, der im Krieg einen Arm verloren hatte. Er war so ein guter Mensch, und sie hat ihn sehr gern gehabt. 1948 wurde geheiratet. Anfangs waren sie ganz arm und wohnten bei ihren Eltern. Zwei Kinder waren schon geboren, als sie endlich eine eigene Wohnung bekamen.

 

1950 zogen sie nach Linz, wo das dritte Kind zur Welt kam. Es waren schöne Jahre, an die sie gerne zurückdenkt, bis ihr Mann, vom Krieg her gesundheitlich geschädigt, im Jahre 1954 37jährig verstarb. Das war wohl der schwerste Schicksalsschlag in ihrem Leben. Nun war sie Witwe mit 3 kleinen Kindern: 4, 5 und 6 Jahre alt. So musste sie zu ihrer kleinen Rente dazuverdienen. Am Wochenende besuchte sie gerne ihre Eltern im Mühlviertel. Mit Rührung denkt sie daran zurück, wie glücklich und zufrieden die Eltern ihre letzten Lebensjahre genossen: mit einer kleinen Rente, ohne Sorgen, Strom hatten sie auch endlich im Haus. "Wann ma netta nu a paar Joar beinand bleibn kunntn, weus uns hiazt so guat geht!"

 

Aloisia P. war sehr froh, als sie schließlich am Riesenhof einen Posten als Hausangestellte fand. Die Arbeit war abwechslungsreich, und sie wurde geschätzt und gebraucht. Mütterlich-liebevoll nahm sie sich der jungen Mädchen in der Landwirtschaftsschule an, die oft unter Heimweh litten. Sie wurde später noch oft zu Schülertreffen eingeladen.

 

Nach ihrer Pensionierung machte sie schöne Reisen mit Seniorengruppen und betreute die Kinder ihres jüngsten Sohnes, der mit seiner Familie bei ihr lebte. Auch diese Jahre hat sie sehr genossen, weil sie mit den Enkeln vieles erleben durfte, was bei den eigenen Kindern aus Zeitmangel nicht möglich war. Seit 4 Jahren lebt sie nun in einer gemütlichen kleinen Wohnung neben dem Grünmarkt Urfahr. Hier kann sie auch Betreuung in Anspruch nehmen, aber sie ist froh und dankbar, dass sie noch kaum Hilfe braucht. Von einem Schlaganfall hat sie sich wieder gut erholt und sie trägt ihre Altersbeschwerden mit Geduld.

 

Sie denkt zurück an ihr Leben und weiß, wie wichtig es war, dass sie von Kindheit an Pflichtbewusstsein und Bescheidenheit gelernt hat und einen Glauben mitbekommen hat, der ihr in schwierigen Zeiten Hilfe und Zuflucht war. Aber auch ihr Optimismus hat sie über Phasen der Verzagtheit und der Hoffnungslosigkeit hinweggetragen und ihr geholfen, ihr schweres Leben gut zu meistern. Und sie findet: Es war trotzdem schön!

 

(Ulrike Wondraschek)

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