Von der Pfarre zur „PfarrGemeinde“
Beim anschließenden Gesprächsabend im Pfarrzentrum informierte Pfarrer Josef Pesendorfer über seine persönliche angegriffene gesundheitliche Situation, und darüber, dass er seinen Abt Johann Holzinger nun gebeten habe, ihn von seinen administrativen Aufgaben als Pfarrprovisor in Goldwörth und Pfarrmoderator in Feldkirchen zu entpflichten. Für Gottesdienste, vor allem Eucharistiefeiern, möchte er sich jedoch – so gut es geht - weiter zur Verfügung stellen. Pfarrgemeinderats-Obfrau Sandra Bötscher dankte dem Pfarrer für die großartige Unterstützung und das Vertrauen, die er all die Jahre dem Seelsorgeteam und der ganzen Pfarre Goldwörth zukommen ließ. Die Pfarre stehe für heutige Verhältnisse gut da. Josef Pesendorfer habe die Möglichkeit für einen guten Übergang auf dem Weg zur künftigen gemeinsamen Pfarre des jetzigen Dekanates Ottensheim grundgelegt.
Um diesen Weg zur künftigen Pfarre mit neun selbständigen „PfarrGmeinden“ informierte im Anschluss Matthäus Fellinger. Ab Herbst 2024 beginnt der Weg zur neuen Pfarre des jetzigen Dekanates Ottensheim. Goldwörth wird dann eine von neun PfarrGemeinden sein. Die gemeinsame Pfarre selbst wird von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet: dem Pfarrer, einem Pastoralen Vorstand und einem Wirtschaftsvorstand. Die PfarrGemeinden werden jeweils von einem Seelsorgeteam geleitet. Wie Feldkirchen und Eidenberg wird auch die Pfarre Goldwörth schon jetzt – zusammen mit dem Pfarrer - von einem Seelsorgeteam geleitet. Die weiteren sechs Pfarren stehen erst vor der Bildung ihres Seelsorgeteams. Das Personalkonzept der Diözese sieht vor, dass es für jede „PfarrGemeinde“ einen hauptamtlichen Seelsorger oder eine Seelsorgerin geben wird, auch einen Priester, der dieser PfarrGemeinde zugeordnet sein wird. In der gemeinsamen Pfarre wird auch ausverhandelt, wie das von der Diözese bezahlte Seelsorgepersonal in den einzelnen PfarrGemeinden eingesetzt wird.
Mit 1. Jänner 2026 werden die jetzigen neun Pfarren aufgelöst und als „PfarrGemeinden“ neu errichtet. Zugleich wird die neue (gemeinsame) Pfarre ab diesem Zeitpunkt bestehen.
Im anschließenden Gespräch wurde vor allem als Anliegen vorgebracht, wie die jüngeren Menschen motiviert werden könnten, sich stärker in das Pfarrleben einzubringen, und wie sie stärker in der Gestaltung eingebunden werden könnten. Mehrfach wurde angesprochen, ob nicht eine spätere Gottesdienstzeit am Sonntag hilfreich sein könnte. Deutlich wurde auch, dass es nicht um Kirchenbesuch allein geht, sondern dass die Pfarre insgesamt als ein guter Ort für gemeinschaftliches Leben sein soll. Leider wüssten viele gar nicht, was sie in ihrer Pfarre versäumen. Helmut Außerwöger, langjähriger Pfarrgemeinderats-Obmann und Mitglied des ersten Seelsorgeteams in Goldwörth, dankte vor allem Pfarrer Pesendorfer für sein jahrzehntelanges Wirken in Goldwörth. Grundsätzlich überwog beim Gesprächsabend eine trotz aller Probleme optimistische Grundstimmung, dass es auch unter der künftigen neuen Struktur gut weitergehen könne. Der Pfarrgemeinderat und das Seelsorgeteam werden die vorgebrachten Anliegen in die Überlegungen für die Zukunft der künftigen PfarrGemeinde einbeziehen.