„Allerheiligen erinnert uns daran: Jeder Mensch kann ein Licht für andere sein.“
– frei nach Papst Franziskus

„Allerheiligen erinnert uns daran: Jeder Mensch kann ein Licht für andere sein.“
– frei nach Papst Franziskus
Ein Blick zurück auf die Wurzeln eines besonderen Feiertags.
Schon im 4. Jahrhundert erinnerten sich Christen an Märtyrer – das waren Menschen, die wegen ihres Glaubens getötet wurden. Sie trafen sich an deren Gräbern oder verehrten deren Überreste. Später, um das Jahr 610, machte Papst Bonifatius IV. das Pantheon in Rom zu einer Kirche für alle Märtyrer und für Maria.
Zunächst wurde dieser Gedenktag nach Ostern gefeiert. In den Ostkirchen wurde ein ähnlicher Feiertag am Sonntag nach Pfingsten eingeführt – und wird dort bis heute so gefeiert.
Im 8. Jahrhundert änderte Papst Gregor III. das Datum: Er ließ eine Kapelle in Rom bauen und legte den Feiertag auf den 1. November. Papst Gregor IV. machte ihn dann für die ganze Kirche verbindlich. In Irland wurde dieses Datum schon früher gewählt, da es mit dem Beginn des keltischen Jahres zusammenfiel.
Um die Verehrung von Heiligen besser zu regeln, führte die Kirche feste Verfahren für Selig- und Heiligsprechungen ein. Ein Beispiel: 2007 wurde Franz Jägerstätter seliggesprochen. Er hatte im Nationalsozialismus den Kriegsdienst verweigert – aus christlicher Überzeugung.
Heute ist Allerheiligen ein Tag, an dem wir Menschen ehren, die Gutes getan haben – weil sie zeigen, wie Gott durch uns wirken kann.
Am 31. Oktober findet in vielen Kirchen in Österreich die Nacht der 1.000 Lichter statt – auch in der Oberösterreich.
Dabei gestalten Jugendliche Kirchen und Kapellen mit vielen Kerzen, Lichtern, Musik und kurzen Texten. So entstehen besondere Räume der Stille und des Nachdenkens.
Diese Nacht soll auf Allerheiligen einstimmen. Es geht um Themen wie Leben, Tod, Trauer – aber auch um Hoffnung.
Die vielen Lichter zeigen: In jedem Menschen kann etwas Heiliges leuchten. Nicht nur die offiziell Heiliggesprochenen, sondern auch „Alltags-Heilige“ werden an diesem Abend in den Blick genommen – Menschen, die Gutes tun und Gottes Liebe sichtbar machen.
In ganz Österreich machen über 240 Pfarren mit.
Hier findest du mehr Infos und eine Liste der Veranstaltungsorte zur Nacht der 1.000 Lichter – einfach hier klicken und entdecken!
Ein Feiertag der besonderen Verbindung – zwischen Himmel und Erde, Paten und Patenkindern
Allerheiligen ist in Österreich ein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag denkt die Kirche an alle Heiligen – nicht nur an die bekannten Namen, sondern an alle Menschen, die ein gutes, glaubensvolles Leben geführt haben. Gleichzeitig erinnern wir uns auch an unsere Verstorbenen und daran, dass Leben und Tod miteinander verbunden sind.
Ein schöner Brauch zu Allerheiligen ist der Allerheiligenstriezel – ein geflochtenes Hefegebäck, das Paten ihren Patenkindern (Godnkinder) schenken. Dieses Geschenk steht für die liebevolle Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen den Lebenden und den Verstorbenen. Es drückt die besondere Beziehung zwischen Paten und Patenkindern aus – eine Verbindung, die durch gegenseitige Besuche und kleine Aufmerksamkeiten gepflegt wird.
Die Begriffe God, Gote oder Gotte stammen ursprünglich vom englischen „godmother“ und bedeuten „geistliche Mutter“. Auch das Wort „Pate“ kommt aus dem Lateinischen und meint „geistlicher Vater“ oder „Beistand“. Paten sind mehr als Geschenkgeber – sie sind Menschen, die das Patenkind im Leben und Glauben begleiten und unterstützen. Allerheiligen ist eine gute Gelegenheit, diese besondere Beziehung zu feiern und zu stärken.
Die Gräbersegnung zu Allerheiligen – ein Zeichen der Liebe und des Glaubens
Zu Allerheiligen und Allerseelen denken wir besonders an unsere Verstorbenen. Viele schmücken die Gräber und kommen am Friedhof zur Andacht zusammen. Die Gräbersegnung zeigt: Unsere Verstorbenen sind nicht vergessen – und der Tod ist nicht das Ende.
Nach einer kurzen Andacht gehen Priester, Diakone oder beauftragte Laien von Grab zu Grab und segnen sie mit Weihwasser. Viele Menschen nutzen diese Zeit für ein stilles Gebet oder teilen Erinnerungen an ihre Lieben.
🕯️ Die Gräbersegnung in unserer Pfarre findet am Samstag, 1. November, um 14:00 Uhr am Friedhof statt.
Herzliche Einladung!
Was der 31. Oktober mit Allerheiligen zu tun hat
Am Abend vor Allerheiligen, dem 31. Oktober, wird in vielen Ländern Halloween gefeiert. Der Name kommt von All Hallows' Eve, dem Abend vor dem Fest aller Heiligen. Der Ursprung liegt im alten keltischen Neujahrsfest, bei dem der Toten gedacht wurde.
Heute ziehen Kinder verkleidet von Haus zu Haus und rufen „Süßes oder Saures“ – ein Brauch, der aus den USA zu uns kam. Auch wenn Halloween heute oft gruselig und bunt gefeiert wird, steckt ursprünglich ein ernster Gedanke dahinter: die Erinnerung an die Toten.
In anderen Kulturen, wie in Mexiko, wird der Día de los Muertos gefeiert – ein Fest, das zeigt: Der Tod gehört zum Leben dazu. Auch Halloween kann uns daran erinnern, dass Allerheiligen und Allerseelen Tage des Gedenkens, der Hoffnung und der Verbundenheit mit unseren Verstorbenen sind.