Kirchenchor der Pfarre Brunnenthal
Unter ihrer Regentschaft war die Bestellung zum Dorflehrer auch die Verpflichtung zum Mesner- und Orgeldienst verbunden. Nach den pfarrkirchlichen Aufzeichnungen wurde im Jahr 1765 Kaspar Böheim mit dieser Verpflichtung betraut. In der Folge blieb diese Tradition über 100 Jahre eine Familienangelegenheit, denn seinem Sohn Josef (bis 1846) folgte dessen Schwiegersohn Georg Lang (bis 1884) nach.
Dessen Nachfolger Leopold Prinzinger, regens chori bis 1897, hinterließ mehrere sakrale Gebrauchsmusiken. Nach der Zeit von Johann Dürr (bis 1911) brachen auch in der Brunnenthaler Kirchenmusik unruhige und sehr wechselvolle Zeiten an, die sich erst 1930 mit der Bestellung des damaligen Gemeindesekretärs Johann Mairinger zum Organisten wieder entspannten. Mit einer kurzen Unterbrechung in den Jahren 1941 bis 1945 spielte er über 40 Jahre die barocke Orgel des Meister Feindt. Im Jänner 1975 wurde ihm dafür ein bischöfliches Diplom überreicht. Er war im übrigen der letzte Organist in Brunnenthal, der gleichzeitig Chorleiter war.
1969 organisierte der junge Lehrer Günter Pichler den Chor neu und avancierte auf Drängen der Aktiven „wenn doch irgendwer den Einsatz gäbe!“ auch gleich zum Chorleiter. In den Folgenjahren gestaltete er neben den Gottesdiensten an hohen Festtagen auch die jährlichen Ausflüge und widmete sich verstärkt der Pflege der Volksmusik.
Mit seinem familiären Umzug nach St. Florian am Inn trat er 1981 als Kirchenchorleiter in Brunnenthal zurück und übergab den Taktstock an die damals erst 20 jährige Studentin Gertraud Frixeder, nunmehr verehelichte Greiner.
Die Hautschullehrerin für Musik und Mathematik, die auch am Chor des Südostbayrischen Städtetheaters als Sopranistin engagiert ist, wagt sich regelmäßig auch an anspruchsvolle sakrale Werke von Bach, Haydn, Mozart, Schubert und Bruckner heran und schmiedete das Ensemble zu einem homogenen Klangkörper, der bei Bedarf neben der Orgel auch von einer Streichergruppe unterstützt wird.
Der etwa 40 Aktive umfassende Chor genießt mittlerweile auch regionale Anerkennung als Mitveranstalter von gemeinschaftlichen Auftritten mit anderen Chören und als flexibler Gestalter von Hochzeitsmessen in der beliebten Trauungskirche Brunnenthal.