Gregorianik im Gottesdienst
Am 13. Januar 2019 musizierte die Schola des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz unter der Leitung von Andreas Peterl gregorianische Gesänge zum Fest der Taufe des Herrn. An der Orgel war Domorganist Wolfgang Kreuzhuber zu hören.
Gregorianische Gesänge von Schola und Gemeinde
Die Teile des Propriums wurden von der Schola gestaltet. Als Introitus erklang „Dilexisti iustitiam“, als Graduale sang die Schola „Benedictus Dominus Deus Israel“, als Allelujavers „Alleluia. Benedictus qui venit“ sowie als Offertorium die Antiphonenserie „Veterem hominem“ und als Communio „Omnes qui in Christo baptizati“.
Die Teile des Ordinariums (Kyrie, Gloria, Sanctus, Agnus Dei), gemeinsam interpretiert von Schola, Orgel und Gemeinde, entstammten der „Missa mundi (Erste Choralmesse)“ (GL 104 bis GL 107). Darüber hinaus wurde als Dankgesang „Lasst uns loben, freudig loben“ (GL 489) musiziert.
Fest der Taufe des Herrn
Mit dem Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach dem Fest Erscheinung des Herrn (6. Januar) endet der weihnachtliche Festkreis in der katholischen Kirche und leitet über zur Zeit im Jahreskreis.
Nach dem Fest der Geburt Jesu zu Weihnachten (25. Dezember), an dem Hirten als Erste von der Geburt des Messias in einem Stall zu Betlehem erfahren, und dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), an dem die Weisen aus dem Morgenland kommen, um den neugeborenen König anzubeten, zeigt sich am Fest der Taufe des Herrn (Sonntag nach Epiphanias) die dritte göttliche Weihnachtsoffenbarung, bei der am Jordan die Stimme Gottes aus dem Himmel erklingt, die Jesus als seinen geliebten Sohn mit den Worten „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Lk 3,22) offenbart.
Predigtgedanken
Zunächst verdeutlichte Bischofsvikar Wilhelm Vieböck in seiner Predigt das Ereignis der Taufe Jesu: „Das Evangelium spricht von einer Zeit voller Anspannung, voller Erwartung. Das Gegenteil vom „Einfach weiter so“. Zufriedenheit, Sattheit. Die Hoffnung richtet sich auf den Täufer. Doch der seinerseits verweist auf Jesus. Dieser ist in der Menge, stellt sich zur Taufe an, der Himmel öffnet sich, Gottes Geist wird sichtbar und hörbar wie beim Gottesknecht. Gottes Geist ist auf ihm, Gott hat Freude und Gefallen an ihm.“
Im Anschluss daran übertrug Vieböck das Geschehen in fremdem Land, vor langer Zeit in unsere räumliche und zeitliche Gegenwart: „So eine Taufe ist aber nicht einfach ein Event, eine Eintagsfliege. Petrus – und das hörten wir in der zweiten Lesung – verkündet, was die Folge war, wie dieser getaufte Jesus sich auf den Weg macht, Gutes tut und heilt, denn Gott war mit ihm, heißt es. Das war sein Lebensauftrag, den er aus diesem Ereignis mitgenommen und wahrgenommen hat. Und ähnliches gilt wohl auch für uns Getaufte: Es prägt unser Leben. Es kann nicht ausgelöscht werden. Wenn Erwachsene getauft werden, wissen sie, worauf sie sich einlassen. Wenn Kinder getauft werden, liegt diese Verantwortung bei den Eltern, unterstützt vielleicht von Patin oder Pate. Mit der Erziehung, dem Hineinwachsen in diese Wirklichkeit des Gutseins, des Heilens, der innigen Gottverbundenheit.“
Zuletzt rief er dazu auf, sich der Worte des Tagesgebetes zu erinnern, denn: „Die Taufe Jesu ist nicht einfach Erinnerung an ein Geschehen in fremdem Land, vor langer Zeit. Nicht umsonst fährt das Tagesgebet fort: ‚Gib, dass auch wir, die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wieder geboren sind, in deinem Wohlgefallen stehen und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.’ Heilvoll. Lebensfördernd. Gerecht. Und schonend.“
(sp)