Best of the Rest – kreativ!
Elke Schlederer-Oberhauser. Ihr Klagenfurter Speiselokal mit Schauküche und dem „Zwölfuhrläuten“ ist österreichweit einzigartig, denn: Am Kardinalplatz werden in der Gemeinschaftsküche von „Best of the Rest“ täglich gerettete Lebensmittel in fantastische Menüs verwandelt und landen Punkt 12 am gemeinsamen Mittagstisch für Jung und Alt.
Vom Mittagstisch bis zur Akademie für Nachhaltigkeit
Inspiration für das Projekt waren Erinnerungen an Schlederer-Oberhausers eigene Großmutter, die am Bauernhof eine Glocke hatte, die geläutet wurde, wenn das Essen fertig war: „Dann kamen alle vom Feld und am großen Tisch standen schon die Töpfe, aus denen man nahm, was man wollte. Und daneben hat man miteinander geredet ...“ Und das kann man nun wochentags am Kardinalplatz in Klagenfurt erleben – im Sommer sogar im fantastischen Innenhof der „Best of the Rest“-Zentrale.
Das Talent zum Kochen wurde der gebürtigen Salzburgerin vermutlich in die Wiege gelegt, denn schon ihre Großmutter und Mutter waren ausgezeichnete Köchinnen, wie sie lächelnd erzählt. In ihren Worten spürt man die große Liebe zum Kochen: „Ich greife Lebensmittel einfach gerne an. Ich mag die Gerüche, die Konsistenz. Und: Ich koche einfach mit Leidenschaft.“ Darum ist Schlederer-Oberhausers Angebot auch vielfältig – neben ihrem Speiselokal mit Schauküche offeriert sie gemeinsam mit ihrem Mann Bernhard nachhaltige Buffets mit Bildungsauftrag, eine indonesische Garküche auf Rädern („Kaki Lima“), die Gläser mit Geschichte und natürlich die Best of the Rest-Akademie für Nachhaltigkeit, mit der sie durch Seminare, Vorträge, Workshops Bewusstseinsbildung in Schulen, Betrieben und in der Gastronomie betreibt.
Denn Lebensmittel sind kostbar und sollen nicht im Müll landen. Elke Schlederer-Oberhauser von „Best of the Rest“ verrät für den Fastenkalender darum ein paar leicht umsetzbare Tipps, wie man mit ein wenig Hausverstand, guter Lagerung und kreativen Ideen etwas gegen Lebensmittelverschwendung unternehmen kann.
Tipp 1: Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten – na und?
Elke Schlederer-Oberhauser – selbst viele Jahre in der gehobenen Gastronomie tätig – ruft dazu auf, sich wieder mehr auf die eigenen Sinne zu verlassen. Wenn das Obst vielleicht nicht mehr so schön aussieht oder das Mindesthaltbarkeitsdatum des Joghurts überschritten ist, vertraut die leidenschaftliche Köchin ihren Sinnesorganen. Sehen – Riechen – Fühlen – Schmecken … so lautet die Devise.
Tipp 2: Richtig lagern – nicht nur im Kühlschrank!
Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse – das ärgert die kreative Gastronomin. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, rät Schlederer-Oberhauser dazu, diese zuhause gleich zu entfernen zur Verbesserung der Haltbarkeit. Generell ist die richtige Lagerung ein ganz wichtiger Faktor für die Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln. Das gilt nicht nur für Äpfel, die abseits von anderem Obst gelagert werden sollten.
Die richtige Lagerung ist für Elke Schlederer-Oberhauser auch im Kühlschrank ganz wichtig, damit Lebensmittel frisch bleiben. Sie empfiehlt, über dem Gemüsefach Fisch, Fleisch, Wurst und Speck zu lagern. Ganz oben findet Gegartes seinen Platz und in der Mitte sämtliche Molkereiprodukte. In der Tür können Getränke, Saucen, Senf, Marmeladen, Butter und Eier aufbewahrt werden.
Tipp 3: Kreativ und mutig mit Resten kochen!
Elke Oberhauser beweist gemeinsam mit ihren Köchinnen fürs „Zwölfuhrläuten“, dass sie eine Meisterin der kreativen Resteküche ist. Mit geretteten Lebensmitteln oder anderen Resten kann man Großartiges kochen – nicht nur Eintöpfe oder Aufläufe, Salate und Beilagen oder Kuchen und Desserts. Und von Eingekochtem und Eingemachtem hat man sogar länger was ...
Elke Schlederer-Oberhausers Köchinnen bringen dabei unterschiedliche Einflüsse am Mittagstisch ein: Während Frau Erika über vierzig Jahre in einer Hauswirtschaftsschule unterrichtet hat, schwärmt Frau Ban für die ayurvedische Küche. Und Frau Ulli bringt Inspirationen vom Bergbauernhof mit ein. Und so tragen die Gerichte beim „Zwölfuhrläuten“ verschiedene Handschriften und sind geprägt von den Stärken jeder Köchin. Darum ermuntert Schlederer-Oberhauser dazu, kreativ an die Resteküche heranzugehen und sich manchmal einfach zu trauen, Dinge zu kombinieren, die man vielleicht noch nie kombiniert hat. „Wenn ich selbst einen kreativen Tag habe, dann spüre ich einfach sofort, dass es passt“, erzählt Schlederer-Oberhauser, deren Eltern übrigens das erste Haubenlokal Österreichs besaßen. Inspirieren lassen kann man sich übrigens auch auf der Facebook-Seite des Mittagstischs „Zwölfuhrläuten“ – das Wasser läuft dabei im Mund in jedem Fall zusammen ...
Gefragt nach ihren eigenen Leibspeisen beim Kochen verrät sie eine spannende Kombination: „Alles, was asiatisch ist, weil die so eine tolle Gemüseküche haben … und für mich als Salzburgerin natürlich Knödel in allen Variationen!“
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