Hingabe und Annahme
Mit dem letzten der sieben Worte legt Jesus sein Leben und Wirken in die ausgebreitete, liebende Hand Gottes, die selige Erfüllung und ewiges Leben verheißt. Befreit von aller schweren Last, befreit von allem beängstigenden Druck, etwas vollenden zu müssen, gibt er sein Leben hin, nimmt er sein Sterben an.
Wie sein erstes Wort richtet Jesus auch sein letztes Wort an den Vater – dieses Mal bittet er Gott aber nicht um Vergebung für die Menschen, sondern er wendet sich Gott hingebungsvoll zu und lässt sich vertrauensvoll auf das ein, was ihn nun erwartet.
Jesus akzeptiert mit seinen Psalmworten, dass ihm die Entscheidungsgewalt aus der Hand genommen wird. Im Vertrauen, dass sein Vater alles gut werden lassen kann, fällt jede Angst von ihm ab.
Ist Jesu letztes Wort, das den Blick von der Erde zum Himmel, vom Menschen zu Gott richtet, darum nicht sehr tröstend hinsichtlich unseres eigenen Todes? Gelassen, in sich ruhend und von aller Angst befreit sicher sein zu dürfen, dass man in Gottes geöffneter, gebender und Gutes tuender Hand geborgen ist und von seiner Liebe aufgefangen wird. Denn Gottes endgültige Umarmung verwandelt unsere leeren Hände, mit denen wir vor ihn treten, in Hände mit unendlicher Fülle.
Stefanie Petelin | 20.04.2019