ausSUCHEn
„Grundsätzlich gibt es für mich zum Thema G’sund essen einige wichtige Schlagworte.
Wähle Deine Lebensmittel möglichst frisch, regional, saisonal, biologisch, nachhaltig und natürlich.
Doch was bedeutet dies für mich im Einzelnen? Wenn man genauer darüber nachdenkt, wird ersichtlich, dass sich diese Schlagworte untereinander verbinden und voneinander abhängig sind.
FRISCHE
Frische bedeutet für mich, dass etwas nicht ewig gelagert wird, dass es nicht um die halbe Welt geschifft oder geflogen wird, um auf meinen Teller und in meinen Bauch zu kommen. Frische verbinde ich auch mit Eigenverantwortlichkeit. Ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum ausschlaggebend für die Frische? […]
SAISONALITÄT
Nur wenn wir darauf achten, das zu essen, was es zu einer bestimmten Zeit bei uns gibt, sparen wir unnötige Transportwege, unnötige Lagerzeit und unnötigen Frischeverlust. […] Bei uns gibt es die Vielfalt des Gartens eben nur im Sommer, wenn diese Kostbarkeiten ihre Saison haben. Das führt dazu, dass wir die Dinge viel mehr schätzen. Geht es dir nicht auch so, dass im Frühjahr, wenn draußen alles schön langsam wieder zu sprießen beginnt, in dir das Bedürfnis nach frischen Kräutern, Salaten etc. neuerlich wächst? Oder dir das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn du an die Beeren- und Früchtevielfalt des Sommers denkst? Den Geschmack von sonnenwarmen Himbeeren vom Strauch, der leichte Sommerwind bläst durch dein Haar und es riecht nach frisch gemähtem Heu? Ein Genuss. Ganzheitlich. So soll es auch sein. Denn nur, wenn wir die Dinge zu ihrer Zeit ernten, pflücken, sammeln, haben sie die maximal möglichen Inhaltsstoffe, Aromen und bioverfügbaren Substanzen. […] Deshalb – alles zu seiner Zeit. Geduldig sein und Vorfreude walten lassen.
REGIONALITÄT
Regional einkaufen verkürzt Transportwege. Das Verwenden von regionalen Produkten führt zu mehr Frische für den Konsumenten und es werden Produzenten in deiner Umgebung angespornt, weiterzumachen oder neu anzufangen. Dies führt zur Vielfalt. Vielfalt kann auch mit einbeziehen, dass wieder vermehrt alte Sorten, die in einer bestimmten Region typisch waren, angebaut werden. Regionalität bedeutet auch, dass wir selbst wieder aktiv werden müssen, um uns schlau zu machen, was es in unserer näheren Umgebung überhaupt an tollen Produkten gibt. Heute sind wieder mehr Menschen dabei, was Nahrungsmittel betrifft, auf Eigenverantwortung zu setzen und aktiv zu sein. […] Gehen wir auf die Suche nach der bestehenden regionalen Vielfalt und unterstützen wir sie zusätzlich.
BIOLOGISCHER ANBAU
Momentan ist es sehr modern, BIO zu kaufen. Was steckt im Grund hinter diesem Begriff? Es bedeutet zurück zur Natur, zurück zu den Ursprüngen der Lebensmittelproduktion, der Tierhaltung am eigenen Hof, der eigenen Samenvermehrung etc. und in weiterer Folge zurück zu uns selbst. […]
Biologischer Anbau ist ein Weg zu mehr Natürlichkeit in unserem Essen – sogar ein sehr guter! Doch wir sollten stets bedenken, dass vor einigen Jahrzehnten noch alles bio war. Darum, auf zu besserem Essen!
NACHHALTIGKEIT
Jeder von uns hinterlässt in seinem Leben einen Fußabdruck. Er kann auch einem riesigen Müllberg bestehen oder aus einem Lichtblick für sich und andere. Achtsamkeit im Sein bedeutet, dass wir uns dessen bewusst sind, was wir tun und welche ganzheitlichen Auswirkungen es auf diese Welt hat, und dementsprechend handeln. Nachhaltigkeit heißt für mich, dass wir zum Beispiel nicht nur essen, um satt zu werden, sondern weil es uns ein Gefühl von Nähe, Geborgenheit, Aufgehobensein vermittelt und wir gerne in schöner Atmosphäre mit netten Menschen ein liebevoll gekochtes Essen genießen, das auch unsere Seele und unseren Geist nährt, weil wir in weiterer Folge noch ein anregendes Gespräch über ein interessantes Thema führen. […]
NATÜRLICHKEIT
Dies ist für mich wieder ein Thema von Verantwortlichkeit, die wir bei all unseren Handlungen übernehmen sollten. Indem wir uns ansehen, wie lange ein Produkt haltbar ist, wie und wo es hergestellt wurde und woraus es besteht, können wir abschätzen, wie natürlich es ist. Je natürlicher unsere Lebensmittel sind, desto besser. Damit halten wir aromatisch unnötige Zusatzstoffe in Grenzen. Außerdem ist Natürlichkeit mit Frische und möglichst wenig Verarbeitung verbunden.“
(Auszug aus „Tante Emma kocht nachhaltig. Essen. Lieben. Sinnen.“ mit freundlicher Genehmigung der Autorin Martina Pauzenberger und des Freya Verlags)
Martina Pauzenbergers Buch „Tante Emma kocht nachhaltig. Essen. Lieben. Sinnen.“ ist mehr als nur ein Kochbuch, denn das ernährungs- und gesundheitsbegeisterte Multitalent bringt mit ihrem Buch ganz neue Aspekte in die Küche. Denn Kochen ist für die zweifache Mutter mehr als nur Kochen. Für sie kommt es auf „das besondere Etwas“ bei der Zubereitung an. Obwohl sie auf den ersten Blick vielleicht nichts Besonderes macht, ist ihr inzwischen klar, dass es vielleicht doch eine Besonderheit gibt: Sie kocht mit „viel Begeisterung, Liebe und einer besonderen Achtsamkeit“. Und das schmeckt man eben. Und in diesem Buch verrät sie, wie das geht.
In einem einleitenden Teil erläutert Pauzenberger ihre Philosophie. Themen wie Achtsamkeit, Demut und Dankbarkeit, Wahrhaftigkeit, die Arbeit mit vorhandenen Ressourcen sowie Geduld und Zufriedenheit spielen darin eine ebenso große Rolle wie das AusSUCHEn von gesunden Lebensmitteln. Hinweise zum „gesunden Essen“, Tipps zum Abschmecken und Gedanken rund um’s Segnen, Gern-Tun und Beten sowie Achtsamkeitsübungen und Meditationen rund um den Akt des Kochens und Essens haben in „Tante Emma kocht nachhaltig. Essen. Lieben. Sinnen.“ genauso ihren Platz wie die zahlreichen Rezepte, die Martina Pauzenberger im Gepäck hat: vom süßen Leinöltopfen mit Früchten zum Frühstück über grünen Kräuteraufstrich zur Jause bis hin zur Spargel-Kartoffel-Suppe, vom bunten Risotto, gratinierten Vollkornpalatschinken oder Getreide- und Buchweizenlaibchen über sommerlichen Couscous-Salat bis hin zu Starke-Nerven-Keksen oder Buttermilchnockerln mit Beerensauce. Allesamt sind sie leicht und ohne großen Aufwand nachzukochen, dabei sind sie doch originell und kreativ – und obendrauf: sehr lecker.
„Tante Emma kocht nachhaltig. Essen. Lieben. Sinnen“ – ein Buch zum Schmökern und Nachkochen, zum Inspirierenlassen und Interpretieren, zum Entspannen und Genießen, zum Selbstlesen und Verschenken. Und vor allem: Ein Buch rund um’s Essen mit allen Sinnen, einfach zum Lieben.
Zur Autorin:
Die 1989 geborene und ursprünglich aus Alkoven im Eferdinger Becker stammende Martina Pauzenberger wuchs als jüngstes von vier Kindern auf einem Bauernhof auf. Schon früh griff die kleine Martina zum Kochlöffel, bereits im Kindergartenalter versuchte sie sich an Eierspeis mit den Eiern der eigenen Hühner. Denn die Leidenschaft für’s Kochen hat sie wohl von ihrer Mutter geerbt. In Freizeit, Schule und Fachhochschule hat sie ihr Wissen rund um gesunde Ernährung und Kochen verfeinert. Denn ihre Leidenschaft galt immer schon dem Kochen, der Gesundheit, der bewussten Ernährung. Inzwischen hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, denn gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie in Neumarkt am Hausruck ein kleines Nahversorgungsgeschäft für Körper, Geist und Seele: „Emmas Laden“ (natürlich bio-regional!) mit der Kaffeerösterei „Emmas Kaffee“. Und wer sich jetzt fragt, wer Namensgeberin Emma ist: Pauzenbergers kleine Tochter, die als wichtigste Regal-Umräumerin und Liebling aller Kundinnen und Kunden die eigentliche „Chefin“ ist. Zur Familie Pauzenberger gehören außerdem noch Papa Michael, der als kreatives Multitalent und leidenschaftlicher Chef-Diplom-Kaffeesommelier der „Herr der Bohnen“ ist, und Sohn Leo, wie Emma ebenfalls begeisterter Regal-Ausräumer.
Buchtipp:
Martina Pauzenberger (2017): Tante Emma kocht nachhaltig. Essen. Lieben. Sinnen. Linz: Freya Verlag. 128 Seiten. ISBN: 978-3-99025-307-6.
Bestellmöglichkeit beim Freya Verlag
(sp)