K wie...
Als meine absolute Lieblingsmusik möchte ich die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss, gesungen von Jessye Norman in einer Einspielung mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Dirigenten Kurt Masur, bezeichnen.
Frühling – Neubeginn, Aufbruch, Wärme, Vogelsang…
Richard Strauss nimmt mich mit seinen Melodien mit, als säße ich auf den Schwingen eines Vogels, der in vollem Übermut durch die erste warme Frühlingsluft gleitet.
September – der Garten trauert, kühl sinkt in die Blumen der Regen...
Ich spüre den verklingenden Sommer, die kommende Zeit, in der sich alles zurückzieht und in sich geht, alles wird ruhig...
Beim Schlafengehen – das schönste Geigensolo, das ich je gehört habe...
Im Abendrot – wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand...
Ein Jahr vor seinem Tod schrieb er dieses schöne Lied. Ein zufriedenes Abschiednehmen von dieser Welt. Jedes Mal, wenn ich dieses letzte der vier Lieder höre, bin ich gefangen von der starken Vertonung des Textes von Joseph von Eichendorff durch Richard Strauss.
Jessye Norman singt mit ihrer unvergleichlichen Stimme, ein Timbre mit Wärme und Samt. Ihre Interpretation dieser Lieder zu hören, ist jedes Mal wie Weihnachten...
(Andrea Stumbauer)