Bischof Manfred Scheuer
Das Gebäude der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) bedarf einer tiefgreifenden technischen und energetischen Sanierung. Auch im Hinblick auf die pädagogischen Anforderungen an ein zeitgemäßes Bildungsgebäude besteht Handlungsbedarf.
Der markante Bau der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz unterhalb des Linzer Freinbergs wurde von 1970 bis 1975 nach Plänen der Architekten Franz Riepl und Othmar Sackmauer errichtet und steht unter Denkmalschutz. Seine Sanierung ist ein sensibles und kostenintensives Unternehmen, das unter finanzieller Beteiligung des Landes Oberösterreich und der Republik Österreich sowie in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen soll.
Dies nimmt die Diözese zum Anlass, die Bildungs- und Forschungsangebote auf dem Freinberg zu erweitern. Es soll ein Ort bleiben, an dem Bildung mit biblisch-christlichen Werten vermittelt wird. Und es sollen Menschen ausgebildet werden, die in Pfarren, Schulen, wissenschaftlichen Einrichtungen und in der Forschung tätig sind.
Immer mehr Menschen gelangen zur Erkenntnis, dass wir die Fragen der Zukunft nur lösen werden, wenn wir uns auf das rückbesinnen, was uns als Menschen ausmacht. Die Frage der Sinnstiftung, der Solidarität und der Menschlichkeit soll am Beginn des Denkens und Handelns stehen - nicht am Ende. Der Campus ist ein Ort für Menschen, die besondere Talente und Fähigkeiten in sich tragen und diese zum Erblühen bringen wollen.
„Gerade in dieser Zeit müssen wir Inseln der Hoffnung schaffen. Ich habe das in meiner unternehmerischen Praxis bei Sanierungen gelernt: Wenn es bei allem nötigen Rückbau keine Hoffnungsprojekte gibt, dann gelingt die Sanierung deutlich seltener.“ (Ulrich Hemel, in: Christ in der Gegenwart 1/76. Jg. 2024, 2) Die Modernisierung der PHDL und die damit verbundene Attraktivierung versteht die Diözese Linz als einen wichtigen Beitrag, um dem akuten Mangel an Pädagog:innen und Fachkräften in sozialen und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern entgegenzuwirken.
Die „Konjunktur kirchlichen Lebens“ ist nicht ermutigend. Ich habe gelernt, dass man manchmal antizyklisch handeln muss, etwa auch beim Campus-Projekt. Es geht um unsere Zukunftsfähigkeit – wir brauchen junge Menschen, die einen kirchlichen Beruf ergreifen. Es geht um das Bekenntnis zum Glauben, dass Gott uns eine Zukunft schenken wird.
Dr. Manfred Scheuer
Bischof von Linz