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In Memoriam Günter Rombold

Konsistorialrat Univ.-Prof. em. DDr. Günter Rombold

Auf Einladung von Bischof Maximilian Aichern übernahm Günter Rombold im Jahr 1992 die Leitung des 1859 gegründeten Diözesankunstvereins Linz als Obmann. Über 11 Jahre lang – bis 2003 - lenkte er die Geschicke des Vereins. Im Jahr 2003 wurde er zum Ehrenobmann ernannt.

Als langjähriger Redakteur der „Christlichen Kunstblätter“ und der Nachfolge-Zeitschrift „kunst und kirche“ bzw. als deren Herausgeber von 1991-1999 stand Günter Rombold bereits seit den 1960er Jahren mit dem Diözesankunstverein Linz in Verbindung.
 

Im Diözesankunstverein erfuhr sein Profil – das interessierte, wache Eintreten für zeitgenössische Kunst und den steten Dialog von Kunst und Kirche, wissenschaftlich-forschend – eine Breitenwirksamkeit in der Diözese sowie eine Verankerung im Regionalen.
 

Für den Diözesankunstverein Linz initiierte Günter Rombold im Jahr 1995 Veranstaltungen in Form von Künstlerbegegnungen, Ausstellungsbesuchen und Besichtigungen von aktuellen Kirchen- Neu- bzw. Umgestaltungen in Linz und in den Regionen, die mittlerweile seit mehr als zwei Jahrzehnten Tradition haben. Bei den Exkursionen und mehrtägigen Kunstfahrten (u.a. gemeinsam mit P. Maurus Behrens OSB) zeigten sich auch seine Kenntnis und Begeisterung für historische Kunstwerke; für eine Gruppe des DKV zählten diese Fahrten zu den Fixpunkten im Jahreskreislauf.
 

Auf die Initiative von Günter Rombold und dem DKV-Vorstandsmitglied und damaligen Rektor der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Wolfgang Stifter, wurde ebenfalls im Jahr 1995 ein jährlicher Förderpreis für Absolvent/innen der Kunstuniversität Linz ins Leben gerufen. Der/die Preisträger/in wird durch eine Fachjury ausgewählt. 2001 wurde der Preis für bildende Kunst durch einen Architekturpreis erweitert.
Die Erfahrungen von Günter Rombold als Leiter der Jury des Otto Mauer Preises (von 1981 bis 1996) fließen hier ebenso ein wie sein Engagement für Kunst der 1980er Jahre und ihre Protagonisten (u.a. Siegfried Anzinger und Gunter Damisch) , die er gefördert, begleitet und für den Dialog mit Kirche und Theologie interessiert hat. Sein Wunsch war es, auch der nachfolgenden Künstler/innengeneration „Kirche“ als Partner vorzustellen.
 

Mit seiner Offenheit und seiner Begeisterung für zeitgenössische Kunst, die bereits in seinen Jugendjahren grundgelegt wurde und die ihn durch sein Leben begleitet hat, eröffnete er vielen Menschen „eine Schule des Sehens“.

 

Facetten seiner Persönlichkeit zeigen sich auch in seiner Autobiographie Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kirche. Ein außergewöhnliches Leben aus dem Jahr 2008. In der Schilderung der wesentlichen Stationen und Begegnungen seines Lebens blitzen sein Humor und sein Temperament immer wieder hervor.

Als Priester und Seelsorger verfolgte er sehr genau die Entwicklungen und Veränderungen von Kirche und Gesellschaft. Diese waren ihm auch Anlass, immer wieder Stellung zu beziehen. Anregung für sich und für den Austausch mit anderen fand Günter Rombold bis zuletzt in der Auseinandersetzung mit Kunst und bei seiner geliebten Lektüre.
 

Günter Rombold verstarb am 10. Dezember 2017.
 

(Martina Gelsinger/Beate Gschwendtner-Leitner, 2017 für den Vorstand des Diözesankunstvereins Linz)
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