Die Geschichte des Diözesankunstvereins

Es dauerte jedoch bis 1854, bis provisorische Statuten ausgearbeitet wurden, die auf den Regelungen des christlichen Kunstvereins in Paderborn basierten, und ein neues Komitee gebildet wurde. Am 21. Jänner 1857 erhielt der „Linzer Diözesan-Kunstverein“ schließlich die Genehmigung des Ordinariats und war damit der erste kirchlich unterstützte Kunstverein in Österreich. Im Jahr 1858 zählte der Verein bereits etwa 200 Mitglieder, obwohl die Aktivitäten zunächst nur langsam anliefen. Die erste Generalversammlung fand erst am 18. Oktober 1859 statt, welches heute als offizielles Gründungsdatum angesehen wird. Noch im selben Jahr wurden auch die neu eingereichten Pläne für den Linzer Dom ausgestellt, die vom Kölner Dombaumeister Vinzenz Statz im neogotischen Stil entworfen worden waren. Diese Pläne wurden von dem wohl bekanntesten Vorstandsmitglied, dem Schriftsteller Adalbert Stifter (1805-1868), begeistert bewertet. Im Jahr 1860 initiierte der Verein eine Schriftenreihe: Die „Christlichen Kunstblätter“ erschienen als „Organ des christlichen Kunstvereins der Diözese Linz“ und wurden zunächst als „unverbindliche“ Beilage zu den „Katholischen Blättern“ herausgegeben. Die „Christlichen Kunstblätter“ fusionierten 1971 mit einer evangelischen Kunstzeitschrift zur Publikation „kunst und kirche“, die als erste ökumenische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum gilt.
Anfang der 1990er-Jahre wurden die Ziele des Diözesankunstvereins unter der Leitung von Obmann Prof. Günter Rombold neu definiert. Zu den wesentlichen Zielen gehören die Herausgabe der Zeitschrift „kunst und kirche“, die Unterstützung von Publikationen und Ausstellungen sowie die Förderung junger zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.
Der Kunstverein der Diözese Linz zählt derzeit etwa 300 Mitglieder. Der Diözesankunstverein pflegt aktiv die Verbindung zwischen der Diözese und ihren Kunstschaffenden sowie zur zeitgenössischen Kunst durch zahlreiche Begegnungen.
Der Zweck des Diözesankunstvereins steht in engem Zusammenhang mit Aufgaben der Diözese Linz, indem er den Dialog zwischen Kunst und Kirche fördert.
Christliche Kunstblätter
Die Schriftenreihe wurde 1860 vom Diözesankunstverein Linz begründet und erschien als „Organ des christlichen Kunstvereins der Diözese Linz“ vorerst als „zwanglose“ Beilage der „Katholischen Blätter“. Ab Dezember 1865 waren die „Christlichen Kunstblätter“ monatlich als eigene Publikation über die Verlagshandlung Danner in Linz zu beziehen.
In den ersten Jahrzehnten der „Christlichen Kunstblätter“ lag der Themenschwerpunkt bei Gotik und Neugotik, was der Zeitschrift den spöttischen Namen „Gothomann“ einbrachte. Die Blätter berichteten u.a. laufend vom Linzer Dombau und bildeten 1880-1889 im Titelbild den unfertigen Baukörper entsprechend dem Baufortschritt ab. Schriftleiter der „Christlichen Kunstblätter“ war P. Florian Wimmer. Er engagierte sich mit Unterstützung des Linzer Diözesan-Kunstvereins besonders für die Erfassung der in der Diözese vorhandenen Kunstwerke, um so die Grundlage einer Diözesangeschichte zu schaffen.
Die „Christlichen Kunstblätter“ fusionierten 1971 mit der deutschen evangelischen Kunstzeitschrift zu „kunst und kirche“, wobei es sich um die erste ökumenische Zeitschrift im deutschen Sprachraum handelt.