Pilgerreise nach Rom: "Für eine Kirche mit* den Frauen"
Nach zwei Monaten und mehr als 1.000 Kilometern zu Fuß aus dem Schweizer St. Gallen sind Pilgerinnen der Initiative "Für eine Kirche mit* den Frauen" in Rom angekommen. Sie trafen sich mit 500 weiteren KatholikInnen aus ganz Europa, hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum – darunter war auch eine Delegation der Katholischen Frauenbewegung in OÖ. Als Höhepunkt feierten sie mit mehreren Bischöfen Gottesdienst im Petersdom.
Zweck der Wallfahrt sei die Botschaft, dass "Männer unserer Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion entscheiden", sagte die Schweizer Hauptinitiatorin Hildegard Aepli.
Sie betonte, sie wolle "weg von der Forderung des Frauenpriestertums". Es gehe aber darum, einen Dialog "auf Augenhöhe" zu führen und, "wo es möglich ist, Frauen einzubeziehen". Männer und Frauen sollen in dieser Kirche nicht nur die Arbeit sondern auch die Verantwortung miteinander teilen.
„Schon vor einigen Jahren haben wir davon gesprochen, dass wir mit vielen Frauen nach Rom gehen möchten, um für Frauen in der Kirche etwas zu bewegen.“, berichtet Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in Oberösterreich.
„So haben wir die Idee der Schweizer Frauen begeistert aufgegriffen. Es war für mich ein Erlebnis hier dabei sein zu können.“
Innerlich berührt sei die Vorsitzende der kfb oö von der Kraft, die aus der tiefen Spiritualität der PilgerInnen bei den Gottesdiensten und Impulsen ausging.
Besonders beeindruckt habe sie die Begegnung mit Frauen aus ganz Europa. „Schön war es bei unserem Einzug in den Petersdom so viele bekannte Gesichter zu entdecken. Und ich begegnete zahlreichen Frauen, mit denen ich bisher nur über soziale Netzwerke das Anliegen kommuniziert habe. Dabei war das Gefühl von Aufbruch und Neubeginn spürbar.“
Nun gelte es am Thema dran zu bleiben und die verspürte Begeisterung und den Aufbruch auch weiterzutragen:
„Ich nehme mir aus diesen Tagen in Rom ganz viel Hoffnung und Zuversicht mit. Anfang Mai – als die Pilgerinnen aufgebrochen sind – hat der Papst eine Anregung gegeben, dass es tatsächlich möglich sein könnte, Diakoninnen zu weihen. Als die Pilgerinnen in Siena waren, wurde Maria von Magdalena als Apostelin ernannt. Das ist zeichenhaft. Es bewegt sich tatsächlich etwas. Die Kirche kann auf die kreative Kraft der Frauen nicht mehr länger verzichten.“
2016/07/07 kfbö