Vielfalt als Markenzeichen Gottes

Von 13. bis 14. Jänner 2025 luden das Bildungshaus Schloss Puchberg und die kfb oö zu den Puchberg-Tagen für Bäuerinnen und Frauen vom Land ein. Rund 70 Frauen aus der gesamten Diözese folgten der Einladung zu Begegnung und Gespräch, Vorträgen und Diskussion ins Bildungshaus.
"Wenn die Erde taumelt, ist es notwendig, uns unseren Gestaltungskräften und unseres 'Rüstzeugs' bewusst zu werden", so Dr. Franz Küberl, ehemaliger Präsident der Caritas Österreich, in seinem Vortrag. Gesellschaftliche Stärken wie die Demokratie oder der Sozialstaat gehören genauso dazu wie die eigenen Stärken und die Weiterentwicklung derselben. Auch eine ordentliche Portion Mut („Schneid“) zur eigenen Meinung sei förderlich, um sich einzubringen.
Über diese Notwendigkeit konnte auch Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Anna Maria Dieplinger berichten. Die dipl. Gesundheits- und Krankenpflegerin, Soziologin und Autorin ist Geschäftsführerin der Oö. Landespflege- und Betreuungszentren GmbH. Sie referierte über das Thema „Frauengesundheit“. In der Medizin sei eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau wichtig. Frauen und Männer sind anders und auch anders krank. Darauf müsse auch im Gesundheitswesen eingegangen werden. Die eigene psychische Widerstandskraft zu stärken, sei ebenfalls von Bedeutung. Jede könne lernen, auf einen bewussten Umgang mit den eigenen Kräften und Grenzen zu achten.
Am zweiten Tag verband Mag. Ferdinand Kaineders Vortrag die spirituelle Dimension mit der sozialen: Das (Weit-)Gehen könne zur Heilung von schmerzhaften Erfahrungen beitragen und dabei könne der tragende Grund unseres Glaubens wieder neu erfahrbar werden. Der Theologe, Autor und Kommunikationslotse ist Präsident der Katholischen Aktion Österreichs. Ihm gelang es rasch, für das Thema zu begeistern. Eine Balance sei wichtig, persönlich und gesellschaftlich. Dabei könne ein Lebensentwurf helfen, der das Gemeinsame über das Trennende stellt, in dem Zusammenhalt, Wertschätzung und Vielfalt gelebt werden können.
Den Abschluss bildeten Birgit Detzlhofers (MSc) Ausführungen zur persönlichen Energie, die Motor für eine gute Lebensgestaltung darstellt. Wir verfügen seit Geburt an über Energieressourcen. Diese weise einzusetzen, sie zu pflegen, helfe, dass wir auch gut mit anderen umgehen können.
Der Gottesdienst am Dienstagmorgen wurde von Maria Burger von der Projektgruppe und in bewährter Weise vom Rektor des Bildungshauses Dr. Adi Trawöger gestaltet. Die Messe ist eines der Herzstücke der Veranstaltung.
Und was wäre das Leben ohne Tanz: Ein Linedance-Abend gestaltet von Sabine Deutschbauer und ihrem Team sorgte für Bewegung, Fröhlichkeit und gute Stimmung unter den Gästen.
Die Puchberg-Tage für Bäuerinnen und Frauen vom Land sind eine Kooperation von Bildungshaus Schloss Puchberg und Katholische Frauenbewegung OÖ. Mitvorbereitet und getragen werden diese Tage von der „Projektgruppe Bäuerinnentage“. Sie erfreuen sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Es ist diese besondere Mischung aus vielfältigen Vorträgen, der Möglichkeit zu Begegnung und Austausch mit Frauen in ähnlichen Lebenssituationen und der Feier der Eucharistie und des Wort Gottes, die diesen Tagen eine besondere Atmosphäre verleiht und die Bäuerinnen und Frauen vom Land anspricht.
(jp, Team Frauen/kfb oö)