Die Kirche braucht eine neue Sexualethik
Paula Wintereder, Vorsitzende der kfb oö, kritisiert das Vatikanschreiben zu Segnungen homosexueller Paare:
"Segnen ist ein sichtbares Zeichen der Zusage von Gottes Liebe. Wir dürfen einander segnen, dürfen anderen den Segen zusprechen. Ich stelle mich auf die Seite derer, die um Segen bitten - und den Segen verwehren wir niemandem! Da verstehe ich die offizielle röm. kath. Kirche wieder einmal gar nicht, damit kann ich nicht einverstanden sein!"
Die kfb geht davon aus, dass jeder Person Würde zukommt - unabhängig von der sexuellen Orientierung. Gott liebt jeden Menschen, und die Schöpfungszusage "Gott sah, dass es gut war" gilt für homosexuell und heterosexuell veranlagte Menschen gleichermaßen.
Wintereder erinnert daran, dass die kfb oö schon vor zehn Jahren dazu angeregt hat, für gleichgeschlechtliche Paare, die den Segen Gottes zum Gelingen ihrer Partnerschaft erbitten, Segensrituale zu entwickeln und zu praktizieren.
Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Angelika Ritter-Grepl, fordert in einer Presseaussendung eine neue Sexualethik für die Katholische Kirche ein, die sich an der verantwortlichen Liebe und der von Gott gegebenen Vielfalt des Menschenseins orientieren solle.