Leistbares Leben für alle
„Wir fordern die politisch Verantwortlichen auf, sich verstärkt einzusetzen für eine deutliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes, für mehr Geld, Personal und Zeit für alle in der Care-Arbeit Tätigen, leistbares Wohnen, eine Deckelung der Mieten und Energiepreise und eine Absicherung des Lebens. Wir verlangen höhere Löhne und eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse für Frauen sowie für eine Verkürzung der Arbeitszeit. Wir tragen Mitverantwortung für menschenwürdige Arbeit und für die Absicherung und ein gutes Leben arbeitsloser Menschen,“ so der Tenor im Bündnis, das aus ÖGB LL, AK LL, Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf, iab, FAB, BABSI, FrauenBerufsZentrum, streetwork, X-Treff, Owizahra, Wohnen im Dialog, Pfarren Traun, AMS LL, itworks, proaktiv, c´mon 17, Regionalcaritas, Arbeitsraum Ausbildungsfit, Volkshilfe-Flüchtlings- und Migrantinnenbetreuung besteht.
Der 30. April ist der Tag der Arbeitslosen. Weil arbeitende und arbeitslose Menschen wichtig sind, hat das „Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit Linz-Land“ die Lebensrealitäten Arbeitsloser und arbeitender Menschen im Blick.
Während die Gewinne der Unternehmen und mit ihnen die Preise steigen, wissen viele Familien nicht mehr, wie sie sich das Leben leisten können – über ein Drittel der österreichischen Bevölkerung kämpft mit erlittenen Einkommensverlusten. In den Sozialberatungsstellen der Kommunen schlägt sich diese Politik nieder. Immer mehr Menschen müssen um Zuschuss zu Heizkosten u.a. ansuchen, weil es sich finanziell nicht mehr ausgeht. Das alles passiert in einer der reichsten Gesellschaften der Welt, trotz höchster Beschäftigtenzahl. Solidarisches Leben und Zusammenstehen wird angesichts dieser Verhältnisse zunehmend wichtiger. Das Arbeitslosengeld wurde noch immer nicht angehoben, der Wert der Löhne sinkt, während die Preise für Waren des wöchentlichen und täglichen Bedarfs in schwindelerregende Höhen klettern! Es gilt dringend, die Gewinn-Preis-Spirale zu durchbrechen.
Konkrete Daten aus dem Bezirk Linz-Land
Ende Februar 2024 waren 69.654 (+471 gegenüber dem Vormonat) Personen im Bezirk Linz-Land unselbstständig beschäftigt. 3.846 Personen (1.488 Frauen, 2.358 Männer) waren von Arbeitslosigkeit betroffen. Die geschätzte Arbeitslosenquote beträgt 5,2 % – im Vorjahr waren es 4,7 %. Besonders gewachsen ist mit plus 22,49 % die Altersgruppe der 25-39jährigen.
Der Grundbetrag des Arbeitslosengeldes beträgt immer noch 55 % des täglichen Nettoeinkommens. Da wird das Leben schnell eng. Daher ist eine deutliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes ein Gebot der Stunde. „Ein gutes Leben muss gesichert sein, ohne tagtäglich um die eigene Existenz fürchten zu müssen,“ so das Bündnis.
Bezugssperren, ein großes Problem
Beim AMS steigt die Anzahl der Sperren. Begründung ist oft Vereitelung der Arbeitsaufnahme. Menschen bekommen eine Sperre und oft noch während der Sperre eine nächste Sperre hintendran, zum Beispiel wenn ein Kontrolltermin verpasst wurde. Bei der dritten Sperre ist der Anspruch, den man ja selbst erwirbt, verwirkt. Es ist notwendig, die Menschen über ihre Rechte aufzuklären, auch zur Beeinspruchung zu ermutigen. Auskunft gibt’s hier beim ÖGB Linz-Land und bei der AK Linz-Land. Klienten, die eine Sperre haben, müssen auch Projekte abbrechen, verlieren damit Hilfestellung und Unterstützung.
Am Dienstag, den 30. April gibt es von 7.30 – 10.30 Uhr Gratisgetränke, Snacks und Informationen zum Tag der Arbeitslosen und zu verschiedenen Projekten für und mit arbeitslosen Menschen im Haus des BFI, der AK und des ÖGB in der Kremstalstraße 6 in Traun. Das Bündnis lädt herzlich ein zum Vorbeischauen.
Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit Linz-Land