Blick auf die Arbeit der Kindergartenpädagoginnen
Es ging um die Held*innen, die in den Wochen des „ersten Lockdowns“ noch viel Applaus erhielten. Besonderes Augenmerk legten die Mitglieder des Fachausschusses auf die Freuden, aber auch auf die Sorgen der Kindergartenpädagoginnen in den fünf Kinderbetreuungsstätten, die in der Pfarre angesiedelt sind.
Eltern wollen das Beste für ihre Kinder – nur, wie sieht die Situation derer aus, in deren Obhut wir unseren Nachwuchs geben? Eine erfüllende, schöne Tätigkeit, aber auch Überlastung und ungenügende Bezahlung tauchen bei einem näheren Blick auf die gute Arbeit auf, die zum größten Teil von Frauen gemacht wird. Auch ohne Corona stellt sich die Situation in den Kindergärten sehr prekär dar: Große Gruppe sind zu betreuen, offene Stellen können nur schwer nachbesetzt werden und auch an Geld mangelt es meist, weil die öffentliche Hand hier leider ein großes Sparpotential sieht.
Ein mahnender Blick auf das Evangelium zeigt uns den Umgang Jesu mit Kindern, die von ihren Eltern als ihr größter Schatz zu ihm gebracht werden. Er reagiert auf die Abweisung der Jünger unwillig – er stellt die Kinder in die Mitte – sie bekommen die volle Aufmerksamkeit und sind Vorbild: „Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes.“
„Kinder sind die Zukunft“ sagen wir, aber sie fordern uns, beanspruchen unsere Zeit, werden schnell zum Stör- oder Kostenfaktor.
„Und er nahm die Kinder in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.“ – Wirklich das Beste für unseren Nachwuchs, denn sie sind nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart. Daher sollten wir auch auf die Arbeitssituation vor allem der Frauen schauen, die sich um unsere Kinder kümmern. Applaus allein bezahlt keine Miete. Gute Betreuung kostet – und das sollte es uns auch wert sein.
Christian Leonfellner