Frauen im Gespräch: Mut zur Wut

Wut – eine Emotion für alle?
Vor Wut platzen, an die Decke gehen oder aus der Haut fahren – Wut ist ohne Frage eine starke Emotion. Sie wird jedoch nicht beiden Geschlechtern gleichermaßen zugestanden. Im traditionellen Rollenverständnis passt Wut nicht zu dem Bild der behütenden, umsorgenden und sanften Frau. Wütende Frauen sind in der Gesellschaft negativ konnotiert. Dabei birgt diese Emotion eine enorme Kraft in sich, die Energie freisetzt und zeigt, dass es Hoffnung auf eine Verbesserung der momentanen Lage gibt.
Expertinnen im Gespräch
Die Philosophin Amani Abuzahra, Autorin des Buches „Ein Ort namens Wut“, spricht über die persönliche und politische Dimension der Emotion Wut. Starke Verknüpfungen sieht sie mit Sexismus und Rassismus. Sowohl Ausgrenzende als auch Ausgegrenzte empfinden Wut. Doch welche Räume werden den jeweiligen Gruppen von Wütenden zuerkannt?
Wut über Sexismus gab auch den Ausschlag für die Gründung der Initiative Catcalls of Linz, die 2023 mit dem Frauenpreis der Stadt Linz ausgezeichnet wurde. Catcalls sind sexualisierende Bemerkungen, die meist Frauen* zu hören bekommen. Die Aktivist:innen von Catcalls of Linz schreiben diese mit Kreide auf die Straße, um mehr Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu schaffen. Dadurch geben sie ihrer Wut einen Ort und erobern Frauen* den öffentlichen Raum ein Stück weit zurück.
Im Gespräch wollen wir uns darüber unterhalten, wie es Frauen gelingen kann, die Emotion Wut für sich zu erobern. Wie können wir weibliche Wut von den vielen negativen Assoziationen befreien? Und welche Möglichkeiten bietet uns konstruktiv genutzte Wut?
Um möglichst vielen Interessent:innen die Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen, wird sie im hybriden Format angeboten. Es ist möglich, die Präsenzveranstaltung zu besuchen oder online daran teilzunehmen.