Frauen im Gespräch: Wa(h)re Schönheit

Aufstand der widerspenstigen Körper
Wer sich nicht dem gesellschaftlichen Zwang von Selbstoptimierung und kommerzialisierten Schönheitsidealen unterwirft, läuft Gefahr, gemobbt und ausgegrenzt zu werden. Die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner hinterfragt in ihrem Buch „Riot don’t Diet - Aufstand der widerspenstigen Körper“ den Begriff der Schönheit radikal. Denn dahinter versteckt sich nicht nur ein Geschäft, er wird auch politisch instrumentalisiert. In einer Welt in der Jobbewerbungen nach dem Körpergewicht beurteilt werden und Frauen mit unrasierten Beinen mit angeekelten Blicken bedacht werden, muss aber vor allem eines geschehen: Ein Umdenken der Mehrheit und ein Aufstand für all jene Menschen, die sich dem Schönheitsdruck nicht beugen wollen oder können.
Der Einfluss der Medien
Die Medienpädagogin Sissi Kaiser kennt den Einfluss der Medien auf unsere Körperwahrnehmung. Häufig wird in der Werbung und auf Social Media Kanälen ein Idealkörper inszeniert, der für den Großteil unserer Gesellschaft unerreichbar ist. Schnell fühlen sich viele zu dick, zu alt, zu dunkel, zu haarig, zu …
Ein neuer Trend in den sozialen Netzwerken gibt aber Anlass zur Hoffnung: immer öfter wird dort das Thema Body Positivity und Selbstakzeptanz aufgegriffen. Die geposteten Fotos von kleinen Cellulite-Dellen auf braungebrannten weißen Körpern und vereinzelten grauen Härchen im prachtvoll glänzenden Haarschopf gehen aber nicht weit genug und packen das Übel der Selbstoptimierung nicht an seiner Wurzel.
Im Gespräch wollen wir der Frage nachgehen, wie wir gängigen Vorurteilen begegnen, ein entspanntes Verhältnis zu unserem eigenen Körper bekommen und eine echte Solidarität untereinander etablieren können. Denn eines ist klar: es ist Zeit für eine Schönheitsrevolution.