Margret Bilger (1904 - 1971) hat als Künstlerin ein vielseitiges Werk hinterlassen. Es reicht von Holzrissen über Aquarelle, Zeichnungen, Webereien und andere Textilarbeiten bis hin zur Glasmalerei.
Den Weltfrauentag zum Anlass nehmend, widmet sich dieser Abend dieser interessanten Frau. Sie war Künstlerin, Freundin, Ehefrau, Geliebte, Schwester, lebte zurückgezogen in Taufkirchen/Pram und war dennoch stark am Zeitgeschehen interessiert. Sie war unabhängig, feinfühlig, impulsiv, mitfühlend, beharrend, sensibel, übergriffig, schwermütig und zärtlich.
Für die Kunsthistorikerin Dr.in Martina Gelsinger ist Bilger eine unvergleichliche Pionierin und "die erste Künstlerin, die die Ausstattung von Kirchen und kirchlichen Einrichtungen mit ihren Glasfenstern geprägt hat. Ihr Leben war kompromisslos auf ihr künstlerisches Schaffen ausgerichtet." Ihren Glasfenstern sei jegliche Art der Behübschung von Kirchen fremd, sie vermitteln eine mystische Atmosphäre.
Margret Bilger hatte zeitlebens Probleme damit, diese beiden Pole ihres Frauseins miteinander zu verbinden: Einerseits die intellektuelle, finanziell unabhängige Künstlerin und andererseits die sich mystisch inszenierende, gefühlsbetonte Frau.
Helga Hofer beschäftigt sich seit langem intensiv mit Margret Bilger. Zuletzt hat sie sich mit dem Briefwechsel zwischen Franz Xaver Hofer und Margret Bilger auseinandergesetzt und eröffnet damit neue Sichtweisen auf die Künstlerin.
Basierend auf diesem umfangreichen Briefwechsel entstand ihr Essay "Die Wirklichkeit wird nie real", aus dem Helga Hofer lesen wird. Im Anschluss daran sprechen Christine Haiden und Helga Hofer über die unterschiedlichen Dimensionen in Margret Bilgers Frausein.