Welche Gesellschaft wollen wir sein?
Diskussion über Menschlichkeit
Harald Welzer eröffnet Reihe „Welche Gesellschaft wollen wir sein?“
In welcher Gesellschaft möchten wir leben, wie offen soll diese sein und was sind wir bereit, dafür zu tun?
Inspiriert von der deutschen Initiative „Offenen Gesellschaft“ startet am 11. Oktober um 18.30 Uhr im Museum Arbeitswelt ein Projekt, das zum Nachdenken und Handeln anregen soll. Impulse bekommt die Reihe gleich zum Auftakt von einem der Mitinitiatoren, dem deutschen Sozialpsychologen und Bestsellerautor Harald Welzer. Im Sinne eines offenen Debatte wird gemeinsam versucht, Antworten auf die Frage „Welche Gesellschaft wollen wir sein?“ zu finden.
Eine von vielen möglichen Antworten auf diese Fragen könnte das Konzept einer „Offenen Gesellschaft“ sein – ein ursprünglich von Karl Popper geprägter Begriff. Im Gegensatz zu einer Gesellschaft der geschlossenen Weltbilder ist die „Offene Gesellschaft“ eine, die auf Veränderungen reagieren kann. Die „Offene Gesellschaft“ braucht – so ihr prominenter Fürsprecher Harald Welzer – insbesondere Antrieb von unten und vor allem neue Kommunikationsräume. „Durch die Digitalisierung kommt es zu einer zunehmenden Atomisierung in der Gesellschaft. Wir sind der Meinung, dass es öffentliche Situationen des Gespräches braucht, damit Leute sich orientieren können“, erläutert Harald Welzer.
Partizipation im Vordergrund
Das Museum Arbeitswelt hat mit einer Vielzahl an Partnern und Unterstützern nun die Initiative ergriffen, um in Steyr diese Räume zu schaffen. „Nach dem Auftakt am 11. Oktober wird das Projekt in alle Stadtteile Steyrs wandern, um sich auch dort mit Menschen zur Leitfrage des Projekts auszutauschen“, so Stephan Rosinger, einer der Organisatoren der neuen Veranstaltungsreihe in Steyr. Wie bei vielen anderen Projekten, die auf Partizipation aufbauen, ist auch hier das Ergebnis noch nicht vorhersehbar. Eins steht aber jetzt schon fest: Am 17. Juni 2018 wird das Projekt zeitgleich mit vielen Initiativen aus Deutschland und der Schweiz am Vorplatz des Museum Arbeitswelt gefeiert.
Neue Diskussionskultur
Bei der Debatte am 11. Oktober müssen Rednerinnen und Redner unmittelbar zu ihren Aussagen stehen. Angelehnt an die öffentlichen Debatten im angloamerikanischen Raum sind alle Teilnehmer/innen eingeladen, das Wort zu ergreifen, um ihre Meinungen zu äußern, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren – ganz analog, ohne der Anonymität des Internets. Neben Harald Welzer werden mit Barbara Herzog-Punzenberger, Leiterin des Arbeitsbereichs „Migration und Bildung“ an der Johannes Kepler Universität Linz, Sarah Graf, Obfrau des Vereins Aktion Weitblick, und Thomas Diesenreiter, Geschäftsführer der KupfOÖ, weitere Gäste für eine anregende Debatte sorgen und ihr Bild einer „Offenen Gesellschaft“ zeichnen. Moderiert wird der Abend von Wiltrud Hackl und Susanne Pollinger.
Fortgesetzt wird die Veranstaltungsreihe 2017 am 15. November in der Pfarre Resthof und am 13. Dezember im Treffpunkt Dominikanerhaus. Der Eintritt ist immer frei!
Harald Welzer studierte Soziologie, Politische Wissenschaft und Literatur. Er ist Direktor von FUTURZWEI und Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg.
Sarah Graf gründete 2015 den Verein Aktion Weitblick. Mit einem Team aus freiwilligen Helfern, unterstützt sie Flüchtende in Europa und an der europäischen Außengrenze, denen es am Notwendigsten fehlt, wie Nahrung, Wasser, Kleidung oder Hygieneartikeln.
Thomas Diesenreiter engagiert sich in der politische Arbeit im Medien- und Kulturbereich, unter anderem aktiv bei Backlab, Bettellobby OÖ und dem CBA. Seit Juni 2016 ist er Geschäftsführer der Kulturplattform OÖ.
Barbara Herzog-Punzenberger studierte Kultur- und Sozialanthropologie sowie Politikwissenschaften. Leitet diverse wissenschaftliche Forschungen zu Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens. Derzeit Leiterin des Arbeitsbereichs "Migration und Bildung" an der Johannes Kepler Universität Linz.
Die Veranstaltungen werden gemeinsam mit dem Treffpunkt Dominikanerhaus, Treffpunkt Mensch & Arbeit und Attac Steyr organisiert und durchgeführt. Getragen und bereichert wird dieses neue Veranstaltungsformat von einer breiten und wachsenden Zahl von Unterstützern und Partnern:
Unterstützer
Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung ÖGPB, Rotary Club Steyr, VHS OÖ,
GRS - Gstöttner Ratzinger Stellnberger Wirtschaftsprüfung Steuerberatung, Wienerstädtische Versicherung
Partner
Die Offene Gesellschaft, BFI Oberösterreich, Volkshilfe Oberösterreich, Integrationszentrum, Paraplü, AMS Steyr, ÖGB Steyr/Bildung, IAB Steyr, Frauenstiftung Steyr, Frauenhaus Steyr, MKÖ Steyr, Evangelische Pfarrgemeinde, Kolping Steyr, Kulturplattform OÖ, kv röda, Kepler Salon, Radio FRO, Radio B138, Rotes Kreuz Steyr, Dekanat Steyr, Verein Wohnen
Mit Büchertisch von Buchhandlung Verlag Ennsthaler.
Pressekontakt
Stephan Rosinger
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 07252/77351-15, stephan.rosinger@museum-steyr.at