Welt(-)weit denken
Fabian Scheidler besticht durch seinen speziellen Blick auf unsere Geschichte, unsere Gesellschaft aus einer ganz anderen Perspektive und macht dadurch Entwicklungen verständlicher, sichtbarer und nachvollziehbarer.
In seinem neuen Buch "Der Stoff aus dem wir sind" behandelt Fabian Scheidler die Entfremdung unserer unmittelbaren Wahrnehmung und den Erkenntnissen der Wissenschaften, wobei sich diese Spaltung, seiner Ansicht nach, aus einer selektiven und verzerrten Interpretation speist.
Weiters zeigt er in einem spannenden Bildband auf, dass wir unseren Blick auf die Welt von einer Perspektive einer leeren Welt, die viele Jahrhunderte ihre Gültigkeit hatte, nun auf die einer vollen Welt ändern müssen. Vor 2000 Jahren lebten ca. 300 Millionen Menschen auf der Erde, Mitte des 18. Jhd. wurde die 1. Milliarde erreicht, 1927 waren es dann 2 Milliarden, 1960 dann schon 3 Milliarden. Am 31. Oktober 2011 wurde der siebenmilliardste Mensch geboren und die acht Milliarden-Marke könnte schon 2023 geknackt werden.
Wir müssen unser Handeln diesen Umständen anpassen, denn es macht einen großen Unterschied, ob 300 Millionen oder 8 Milliarden Menschen Ressourcen verbrauchen, Müll produzieren, einen aufwendigen Lebensstil verfolgen, ...
Da muss sich in unserem Denken noch einiges ändern, was ist in unserem Lebensstil zu verändern, wenn wir bewusst damit umgehen, dass wir in einer "vollen Welt" leben. Noch leben wir so, als ob wir in einer "leeren Welt" zu hause wären, was katastrophale Auswirkungen hat.