Welt(-)weit denken zum Thema "Demokratie, die derzeit beste Staatsform"
Dieses Symposium fand am 7.5.2021 im Bildungshaus Schloss Puchberg als Online-Veranstaltung statt, wurde aufgzeichnet und kann somit nachgesehen werden (siehe Link unten).
Spannend ist vor allem der kritische, aktuelle Blick auf "Demokratie". Diese ist kein "Naturgesetz", auch nicht in Europa, wie uns z.B. Ungarn vorzeigt. Schleichend und daher für Viele fast unbemerkt entfernt sich Ungarn immer weiter von einer Demokratie. Wie den Vorträgen des Symposiums zu entnehmen ist, gibt es dafür auch Gefahren in Österreich. Komplexität, Medienmacht und Medienkontrolle, Informationsflut, Krisenbewältigungsstrategien, Digitalisierung und unkritischer Umgang mit Social Media bzw. ungeschulter Kompetenzen dafür, sind nur einige Ursachen.
Demokratie braucht einen achtsamen Umgang und muss sich mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen weiterentwickeln.
Referent*innen des Symposiums:
Barbara Blaha
Digitale Demokratie braucht digitale Öffentlichkeit
„Demokratie in einer digitalisierten Gesellschaft braucht digitale Öffentlichkeiten, in denen Dialog stattfinden kann. Neue digitale Plattformen haben einerseits neuen, auch marginalisierten Stimmen Öffentlichkeit ermöglicht; gleichzeitig aber auch Polarisierung ausgelöst, weil Algorithmen auf Profit durch Klicks und Emotionalisierung optimiert sind. Medienkompetenz - auch darin, strukturelle Unterschiede zwischen Medien zu erkennen, ist dabei immer wichtiger. Jedenfalls macht eine Dämonisierung neuer Medien gegenüber herkömmlich strukturierten Medien keinen Sinn, denn es gilt kritisch in alle Richtungen zu sein.“
Matthias Strolz
Demokratie & 21st Century Skills
„Demokratie ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben. Dieser Ort ist im permanenten Wandel. Auch die Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger müssen sich für ein gelingendes Einbringen und Mitmachen weiterentwickeln. Gerade die 4K der 21st Century Skills werden immer mehr zum unerlässlichen Rüstzeug für erfolgreiche Teilhabe: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken.“
Melisa Erkurt
Allen eine Stimme geben!
„Allen eine Stimme geben: Nur wer sich als Teil dieser Gesellschaft versteht, kann an einer besseren Gesellschaft mitgestalten.
Nur der, dem zugehört wird, kann mitreden. Was bleibt von einer Demokratie, wenn immer nur dieselben mitbestimmen?“
Susanne Schnabl
moderierte die Diskussion und hielt selbst den Vortrag
Zwischen Polarisierung und Schweigen: Warum wir eine neue Streitkultur brauchen
Ihr aktuelles Buch: „Wir müssen reden“ ist im Brandstätter Verlag erschienen.