Samstag 20. April 2024

Einige Leitlinien für Orientierung und Handlung

Eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts scheint es zu sein, Wege zu finden, „aus der Spirale der Selbstzerstörung herauszukommen, in der wir untergehen.“ (163) Dafür müssen wir mutig die Paradigmen der globalen Wirtschafts- und Finanzsysteme hinterfragen und Nationalstaaten müssen damit aufhören „ihre nationalen Interessen über das globale Gemeinwohl zu setzen.“ (169)

Dafür braucht es auf der einen Seite einen breiten Konsens auf weltweiter Ebene, der dazu führt, fruchtbaren Boden, Energie, Wald und Meer nachhaltig zu nützen und allen einen sauberen Zugang zu Trinkwasser zu sichern. Gleichzeitig kommt bei der Suche nach Lösungen den Regionen und Kommunen eine entscheidende Rolle zu. Hier kann und soll „die örtliche Instanz einen Unterschied machen.“ (179)

 

Ehrlichkeit und Mut

 

„Die Reduzierung von Treibhausgasen verlangt Ehrlichkeit, Mut und Verantwortlichkeit vor allem der Länder, die am mächtigsten sind um am stärksten die Umwelt verschmutzen.“ (169) Eine Politik, die Weitblick hat und auch kurzfristig unpopuläre Maßnahmen trifft ist nicht sehr beliebt und wird oft auch für ihren weiten Horizont bestraft. Damit beraubt sich die Politik in den wesentlichen Zukunftsfragen immer mehr ihrer Handlungsspielräume. Dabei zeigt sich politische Größe gerade dann, „wenn man in schwierigen Momenten nach bedeutenden Grundsätzen handelt und dabei an das langfristige Gemeinwohl denkt.“ (178) Jede Politikerin und jeder Politiker, der seine Politik nach solch einem Denken ausrichtet, wird „ein Zeugnis großzügiger Verantwortlichkeit hinterlassen.“ (181)

 

Globale Lösungsansätze

 

Ein schwerwiegender Fehler ist die Einführung des Zertifikatehandels in der globalen Umweltpolitik. Was zum Ziel hatte, den CO2-Ausstoß der reichsten Länder zu senken führt nun dazu, dass gerade sie sich aus der Verantwortung freikaufen können. „Auf diese Weise kommt im Gewand des Umweltschutzes eine neue Ungerechtigkeit hinzu. Wie immer trifft es die Schwächsten.“ (170) Ein sinnvollerer Weg würde auf einer ehrlichen internationalen Solidarität aufbauen. Die Entwicklungsländer müssten ihren Aufschwung mit der Hilfe von umweltschonenden und erneuerbaren Energien bewältigen. Dazu braucht es aber die Übertragung von Technologien, technische Assistenz und Finanzhilfen aus den reichsten Ländern der Welt. Außerdem müssen einige Länder „eine gewisse Rezession akzeptieren und Hilfen geben, damit in anderen Teilen ein gesunder Aufschwung stattfinden kann.“ (193)

 

Beteiligung, Transparenz und Wertschätzung

 

In den wissenschaftlichen und politischen Diskussionen braucht es Aufrichtigkeit und Wahrheit. Das beginnt damit, dass wir Unternehmen danach beurteilen, ob sie „ zu einer wahren und ganzheitlichen Entwicklung beitragen.“ (185) Politik und Wirtschaft müssen sich „im Dialog entschieden in den Dienst des Lebens stellen.“ (189) Für die Naturwissenschaften bedeutet das anzuerkennen, dass sie nur Teilbereiche der Wirklichkeit betrachten und damit zur Beurteilung der ganzen Wirklichkeit den Dialog mit den Religionswissenschaften und der Philosophie pflegen müssen. Zuletzt heißt das für die Gläubigen in der Welt, dass wir uns dazu „ermahnen müssen, uns wieder der Gnade Gottes zu öffnen und zutiefst aus den eigenen Überzeugungen von Liebe, Gerechtigkeit und Frieden zu schöpfen.“ (200) Das Bemühen um eine bessere Welt und „die Schwere der ökologischen Krise verlangt von uns allen, an das Gemeinwohl zu denken und auf einem Weg des Dialogs voranzugehen, der Geduld, Askese und Großherzigkeit erfordert.“ (201)

 

 

Stefan Kaineder
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Mag.a Katharina Fernández-Metzbauer BA
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