Samstag 27. April 2024
Liturgiebörse

Jubelhochzeit

Jubelpaar

Textelemente für den Gottesdienst
Gefeiert am 24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Kyrie:

+ Jesus, in deinem Namen haben wir uns versammelt. Du bist unsere Mitte. Herr, erbarme dich unser. - A: Herr, ...

+ Jesus, du weißt, wie uns ums Herz ist, du kennst Freude, Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Deinen: was uns bewegt, ist dir vertraut. Christus, erbarme dich unser. - A: Christus, ...

+ Jesus, du nimmst uns an, wie wir sind, in unserer Schwachheit, und in unserer Größe. Herr, erbarme dich unser. - A.: Herr. ....

 

Tagesgebet:

Guter Gott, in Dankbarkeit sind wir zusammengekommen. Dein Wort soll uns Licht sein auf dem Weg. Stärke uns durch diese Feier, damit wir alle mit den je eigenen Begabungen und Fähigkeiten beitragen am Aufbau deines Reiches. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott, der in der Einheit des Hl. Geistes mit dir lebt und unter uns wirkt heute und bis in alle Ewigkeit.

A Amen.

 

Lesung: 1 Petrus 3,8-9.11.12

Seid alle eines Sinnes untereinander, voll Mitgefühl und Liebe, seid barmherzig und demütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem noch Kränkung mit Kränkung. Stattdessen segnet: denn dazu seid ihr berufen, Segen zu erlangen. Tut das Gute, sucht den Frieden und jagt ihm nach. Denn die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, seine Ohren hören ihr Flehen.

 

Evangelium (vom Sonntag): Lukas 15,1-32

Im Himmel herrscht Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt

 

Predigt: siehe unten

 

Segen zum Hochzeitsjubiläum

Nach der Predigt oder verbunden mit dem Schlusssegen
Der Herr hat eure Wege zusammengeführt. In Erinnerung an die vergangene Zeit bitten wir Gott um Seinen Segen für euch:
Er schenke euch heute von Seinem Frieden.

Er gebe euch ein versöhntes Herz, wenn ihr zurückdenkt an die Mühsal vergangener Tage.

Er schenke euch Frieden mit euren Angehörigen,

er lasse euch Freude spüren über das, was ihr gesät habt,

und gebe euch ein weises Herz, das loslassen kann.

Er gebe euch ein großes Maß an Freude und Zuversicht
für die kommenden Jahre eures Lebens.

Das gewähre euch der gute und menschenfreundliche Gott,

der mit euch geht heute und alle Tage

bis über den Tod hinaus ins neue Leben,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen.

 

Fürbitten:

Priester: In Dankbarkeit und voll Vertrauen beten wir zu Christus:

 

1) Stärke alle, die in der Verkündigung der Frohbotschaft tätig sind als Eltern, Großeltern, als Lehrer, Priester, Erzieher, als Jungschar- und Jugendleiter: Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

2) Schenke den Jubelpaaren die Kraft, auch weiterhin einander zur Seite zu stehen und lass diese Jubelpaare Vorbilder für künftige Ehepaare sein. Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

3) Segne alle Ehepaare und stärke alle Alleinstehenden, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnen. Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

4) Leite die die jungen Menschen, dass sie die Entscheidungen für ihr Leben in der richtigen Weise treffen können. Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

5) Schenke den Familien, Gemeinschaften und Gruppen unseres Ortes immer mehr Friede und Freude. Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

6) Lass alle verstorbenen Mitglieder der Goldhaubengruppe und aller Vereine und Gemeinschaften und alle Verstorbenen bei dir leben und glücklich sein. Christus höre uns. (kurze Stille) - A: Christus, erhöre uns.

Priester: Guter Gott, du schenkst uns die Kraft, liebende Menschen zu sein. Begleite und schütze uns und besonders unsere Jubelpaare mit deinem Segen. Durch Christus, unsern Herrn.
A Amen.

 

Gabengebet:

Gott, Brot und Wein sind unsere Gaben. Du wandelst mit ihnen auch uns und unsere Welt. Schenke uns durch diese Feier deinen Frieden und ein versöhntes Herz. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn.

A Amen.

 

Dankgebet der Jubelpaare: (vor dem Schlussgebet des Priesters )

P Beten wir mit den Jubelpaaren:

Jubelpaare: Vater im Himmel, wir danken dir für die Zeit des Lebens, die du uns geschenkt hast. Wir danken für Gesundheit und für das tägliche Brot, wir danken für die Arbeit, wir danken für unsere Familie. Wir danken für die Nachbarn und alle Menschen, in deren Gemeinschaft wir leben. Guter Gott und Vater im Himmel! Jeder Tag, den wir erleben dürfen, ist ein kostbares Geschenk von dir. Wir sagen dir Dank und bitten dich: lass uns in deiner Liebe bleiben, heute und an allen Tagen unseres Lebens. Amen.

Oder:

Wir danken dir, Herr, für die Jahre, die wir in unserer Ehe erleben durften. Es waren erfüllte Jahre - erfüllt mit Glück und Leid, mit Sorge und Erlösung, mit Versagen und Erfüllung. - Segne das gemeinsame Werk, das wir geschaffen haben. Segne unsere Arbeit, damit sie den Menschen diene. Segne unsere Kinder, damit unsere Erziehung nicht zu Schanden werde. - Herr, du hast uns in der Schönheit der Jugend zusammengeführt: gib uns die Kraft, einander auch im Alter anzunehmen. Lass uns nicht nur die Blüte lieben, sondern auch die Frucht.

 

Schlussgebet:

Gott, wir haben dein Wort gehört und deine Gaben empfangen. Wir danken dir dafür. Du hast uns aufgerufen, mitzubauen an deiner Kirche, mitzuhelfen, dass unter uns Menschen die Liebe wächst. Lass uns nicht über Steine am Weg stolpern, sondern schenke uns deinen Geist, der uns ermutigt, uns einzusetzen, dass deine Liebe mehr und mehr spürbar wird überall, wo wir stehen. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn.

A Amen.

 

Predigt

„Gott ist die Vergebung“

Das Schuldenmachen ist so eine Sache für sich. Vermutlich denken wir alle beim Wort Schuldenmachen an das Sollkonto – und auch, wie man es abdecken kann.

Dramatisch wirkt sich das Sollkonto auf der Beziehungsebene aus:

Missverständnisse, Zerwürfnisse, Streit, Krach, alles Mögliche bringt Menschen auseinander, lässt Menschen untereinander in Schuld geraten.

Die Ursachen sind oft vielfältig – und die ganze Sache lässt Menschen sogar krank werden.

Wie aber rauskommen aus dem Teufelskreis? Wer soll beginnen mit dem ersten Schritt? Wie oft kann ich es verkraften, so einen Schritt der Versöhnung zu tun?

Das Wort vom Verzeihen schließt in sich etwas Unwiderrufliches, Endgültiges, Ewiges ein – es hat mit Gott zu tun: wir sagen zu Gott: Du BIST die VERSÖHNUNG:

Jesus zeichnet sehr deutlich die Konturen Gottes nach:

Gott hat Mitleid...

Gott erlässt die Schuld...,

Gott sucht den Menschen,

Gott geht dem Verlorenen nach.

Freilich nicht so, wie es manchmal hörbar ist unter uns Menschen: „...tun wir so, als ob nichts da wäre.....“:

Nein, da ist etwas da, was nicht aufgearbeitet, was noch offen ist, was drückt und was Kummer bereitet:

UND: dann kommt noch etwas Neues hinzu: etwas, was zumindest zur Zeit Jesu in den religiösen Kreisen nicht vorstellbar war:

Da ist einer, der sagt: „Fang wieder neu an.

Geschichte ist Geschichte, lass sie geschrieben sein.

Schreib deine Geschichte neu, fang sie neu an: ab jetzt.

Und lauf nicht vor dir selber davon:du brauchst dich nicht zu verleugnen: steh zu dir selber, nimm dich an, so wie du bist – und du kannst dies getrost tun: denn von IHM, Gott, bist du angenommen, auch mit deinen Bruchstücken. Lerne leben – aus diesem Angenommensein: du wirst einmal – vielleicht noch nicht sofort – dann auch andere annehmen können, die mit dir nicht zurechtkommen, auskommen.

Als versöhnter Mensch leben – mein Gott, wäre das nicht schön? – Eine Illusion? - Eine Träumerei? -Ein Hirngespinst? - Heute sitzen unter uns lebendige Zeugen, dass ein Leben miteinander, in Versöhnung möglich ist, Zeugen dafür: dass Leben gelingen

kann - auch miteinander.

Liebe, verehrte Jubelpaare: angelehnt an das Evangelium, habe ich mir heute erlaubt, einen Blickwinkel aus dem Leben von Verheirateten zur Sprache zu bringen: das Leben in der Versöhnung, im Vergeben.

Sie, liebe Jubelpaare, sind für mich ein Zeichen, dass Vergebung und Versöhnung lebbar sind! Ich sage dies heute in großer Dankbarkeit: weil wir alle lebendige Beispiele brauchen, vor allem auch jene Menschen, die sich auf eine Partnerschaft in der Ehe vorbereiten,

und auch jene, die leider in Zwist und Bitterkeit ein Leben miteinander verbringen müssen,

oder auch jene, die ihr Miteinander beendet haben, weil es ein dauerndes Gegeneinander geworden ist.

Sie, liebe Jubelpaare, haben heute Grund, einander und Gott zu danken –wir danken mit ihnen,

und wir danken ihnen für die Jahre, in denen sie viel an Geschichte geschrieben haben: eine Liebesgeschichte, vielleicht auch eine Leidensgeschichte.

Wie auch immer: die Frohbotschaft des Herrn Jesus will ihnen auch für die nächsten Jahre Mut machen, auf dem Weg zu bleiben, den sie miteinander begonnen haben: den Weg des Gesprächs,

des gemeinsam auf Jesus Horchens,

des Feierns und Betens,

den Weg der fairen Auseinandersetzung,

den Weg des Vergebens und der Versöhnung. -

Khalil Gibran schreibt in seinem Büchlein „Der Prophet“ über die Ehe:

„Lasst Raum zwischen eurem Beieinandersein, und lasst den Wind und den Himmel tanzen zwischen euch....

Liebt einander, doch macht die Liebe nicht zur Fessel:

schafft eher daraus ein webendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen.“ –

Dieses Wort darf ich Ihnen, liebe Jubelpaare, und uns allen heute als eine große Lebensweisheit mitgeben, die vor allem schon länger Verheiratete bestätigen werden.

In diesem Sinn gratuliere ich im Namen der Pfarrgemeinde herzlich und will nun im Segensgebet für Sie und die Zeichen der Erinnerung den Segen erbitten. Amen.

11.09.2004, Pfarrer Rudolf Wolfsberger

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