Donnerstag 25. April 2024
Liturgiebörse

kommunikativer / Kirchenraum / Meditation

Reden

Meditation zum Leitwort: KOMMUNIKATIVER (anlässlich einer Kirchenraumumgestaltung)

Die Umgestaltung der Pfarrkirche Linz, St. Konrad 2006 stand unter den Leitmotiven "wärmer, heller, kommunikativer". In Vorbereitung auf das Fest der Altarweihe wurden an drei Abenden in der Woche vor der Weihe halbstündige Meditationen angeboten. Hier finden Sie den Text zur Meditation "kommunikativer".

 

- ein Raum, der die „Kommunion“ fördert -

Vorbereitungen:
- Kleine Kerze zum Entzünden anderer Kerzen während der Feier,
- Bibel, Hostienschale mit (nicht konsekrierter) Konzelebrationshostie,
- Overhead mit den Folien, A5-Karte zum Mitgeben (Holzschnitt Lebensbaum),
- Blatt mit den Gesängen und den „Fragen zum Nachdenken"

- Begrüßung

- Lied:„Du bist da, wo Menschen leben“, LQ (Liederquelle) 56 (3 Str, ohne Kanon; auf Liedblatt)


A) KOMMUNIKATIVER – TAUFE, GESAMTRAUM

Spr kommunikativer – der Taufbrunnen und der gesamte Raum als Zeichen des Miteinander

Zeichen: die Osterkerze am Taufbrunnen wird entzündet

Spr kommunikativer –
ein Raum, der uns hilft, einander wahrzunehmen, anzunehmen; mit einem Taufbrunnen, der uns an die gleiche Würde aller Getauften erinnert, die gleiche Würde aller, die Gott bei ihren Namen gerufen hat

- Aus: „Der Elmayer“: Gutes Benehmen gefragt von Thomas Schäfer/Elmayer, Wien 1991: Die Tischordnung:

 

Manche sind aber „gleicher“ – lehrt uns das Leben; so steht es schwarz auf weiß bei Schäfer/Elmayer, Gutes Benehmen gefragt:

„Da man seine Gäste gewissenhaft ausgewählt hat, bringt es Vorteile, sie auch richtig zu „setzen“. Denn bei einem festlichen Abendessen wie auch bei anderen gesellschaftlichen Ereignissen etwas dem Zufall zu überlassen, ist oft riskant. Wenn Ihre Einladung gelingen soll, ist die Sitzordnung von großer Bedeutung. ... Eine geglückte Tischordnung harmonisiert ein Fest ... Ein Beispiel einer Sitzordnung: Der Hausfrau gegenüber sitzt der Hausherr. Die ranghöchste Dame nimmt den Platz an seiner rechten Seite ein, während der Ehrenplatz links von der Hausfrau dem ranghöchsten Herrn gebührt. Die weiteren Ehrenplätze rechts der Hausfrau und links vom Hausherrn sind für die rangnächsten Gäste reserviert. Die übrigen Gäste folgen, ihrem Rang entsprechend. Je weiter sie von den Gastgebern entfernt sitzen, desto niederer ist ihr Rang. ... So „einfach“ ist es also, seine Gäste richtig zu setzen. Man muss nur die Liste der Namen gemäß ihrem „Rang“ nummerieren und die entsprechenden Personen dann munter nach obiger Anleitung um den Tisch verteilen ...


-... (etwa) Wir können im Gottesdienst abbilden, wie man auch sonst im Alltag miteinander umgeht: sich abgrenzt, die Macht-spiele austrägt, ... Die Heilige Schrift legt uns aber nahe: „Bei euch soll es nicht so sein ...“:

Paulus schreibt uns: Weil ihr alle auf Christus getauft seid, gibt es zwischen euch keine Grund legenden Unterschiede mehr: Nicht Juden und Griechen, nicht Mann und Frau. Ihr alle seid der Tempel Gottes, und der ist heilig. In euch wohnt Gott.

: die Umgestaltung versucht dieses biblische Wort ernst zu nehmen:

 

- der Raum der Gemeinde wird durch das neue Fenster betont
- die liturgischen Orte rücken näher an die Gemeinde
- die ersten Bankreihen außen sind leicht zur Mitte gedreht
- um den Altar wurde ein Raum geschaffen, der ermöglicht, die Feier nahe bei der Gemeinde zu gestalten
- der Ort der Taufe erhält einen besonderen Platz; der Taufbrunnen verweist auf die uns alle verbindende gemeinsame Taufe


- Fragen zum Nachdenken: (mit meditativer Musik)
Der Kirchenraum möchte mich unterstützen, den Mitmenschen anzunehmen, ihn als wertvollen Teil meiner Welt und als Ort der Begegnung mit Gott zu sehen.
Bei ruhiger Musik lade ich ein Fragen zu bedenken (auf der Rückseite des Liedblattes):
    - Bin ich froh, dass im Gottesdienst andere Leute neben mir sind? Nehme ich sie wahr? Berühren sie mich?
    - Könnte ich mir Momente im Sonntagsgottesdienst vorstellen, wo ich mich ihnen bewusst freundlich zuwende – vielleicht besonders an den kommenden adventlichen Sonntagen?

Gemeinsames Gebet:
(Überleitung)
Magnificat: GL 689 (ungerade Verse VorbeterIn; alle beten die geraden Verse)

Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind (nicht als Kanon, zweimal gesungen; auf Liedblatt), LQ 330


B) KOMMUNIKATIVER – WORT GOTTES / AMBO

Spr kommunikativer –

Zeichen: eine schöne Bibel wird an der Vorderseite des Ambo abgelegt

Spr kommunikativer –
unsere Kirche ist ein Raum, der uns hilft, das Wort Gottes zu verkünden und zu feiern; das Wort Gottes, das unsere Gemeinschaft stützt und vertieft

Folie: „Der Hörende“ von Toni Zenz

Kantor: GL 623, Worauf sollen wir hören, sag uns worauf? ...

Spr: Mit der Bibel haben wir eine sprudelnde Quelle zur Hand, mit Motiven des Lebens und der Hoffnung. In der Liturgie wird sie uns zugänglich.

Das Wort Gottes ist ein Lebensmittel. Der heilige Hieronymus (um 400) ist überzeugt: Wie es für die Nahrung für den Leib gibt, so gibt es auch für unsere Seele Nahrung, und das sind die Heiligen Schriften. ...Ich halte das Evangelium für den Leib Christi ...“

: die Umgestaltung unserer Kirche versucht dieses Wort des Kirchenlehrers ernst zu nehmen; sie macht uns aufmerksam – mehr als bisher – auf das Wort Gottes:

 

- die Verkündigung des Bibelwortes erhält einen besondern Ort: den Ambo
- er ist schön gestaltet und er ist so aufgestellt, dass die Lesenden und die Gemeinde miteinander gut kommunizieren können
- das Buch erhält einen schönen Platz vor und nach der Verkündigung


Fragen zum Nachdenken:
Der Kirchenraum mit seinem besonderen Ort der Verkündigung möchte mich unterstützen: im Hören, - im Bedenken, - im Aufnehmen des Wortes Gottes – Fragen zum Nachdenken:

    - Gelingt es mir hinzuhören?
    - Welches Wort der Hl. Schrift ist mir besonders lieb? Welches hat mir in letzter Zeit besonders     geholfen?

Gebet: aus Psalm 119, GL 750/2, mit Kehrvers GL 804 Dein Wort, o Herr (Verse im passenden Psalmton vorgesungen, 3 x 2 Verse; ohne „Ehre sei")


B) KOMMUNIKATIVER – EIN RAUM, IN DEM WIR EIN GEMEINSAMES MAHL FEIERN / ALTAR

Spr: kommunikativer – ein Raum, in dem wir ein gemeinsames Mahl feiern, um den Altar versammelt

Zeichen: eine Hostienschale mit einer großen Konzelebrationshostie wird auf den Altar gestellt

Spr kommunikativer –
unsere Kirche ist ein Raum, der uns hilft, dass Kommunion geschieht

Spr: „Zur Kommunion geht man nicht, Kommunion geschieht“;
Zeichenhandlung: vor jedem Gedanken wird die Hostie gebrochen:
- Kommunion geschieht, wenn wir im Singen und Beten den Glauben teilen, wenn wir gemeinsam versuchen, zu hoffen, zu vertrauen, zu danken, zu bitten.
- Kommunion geschieht, wenn wir vor Gott im Fürbittgebet Solidarität mit den Menschen zeigen
- Kommunion geschieht, wenn im Essen des eucharistischen Brotes Christus sein Leben mit uns teilt

Spr: die Umgestaltung unserer Kirche versucht ...
- wesentlich deutlicher als bisher die Feiergemeinde um den Altar zu versammeln

Fragen zum Nachdenken:

- Was kann ich beitragen, das im Gottesdienst Kommunion – Begegnung geschehen kann?
- Was kann ich einbringen, dass ich selbst und meine Mitchristen wieder gestärkt in ihren Alltag hinausgehen? Wie kann ich für sie Wegzehrung sein?


Abschlussfolie: Sigmunda May, Lebensbaum

Wenige Stichworte dazu, dann:

Ruf mit Schriftwort:
Ruf: (aus Ein Haus voll Glorie): Herr, lass im Hause dein, uns alle geborgen sein.

Ruf
(nach Joh 15): Jesus spricht zu allen, die ihm nachfolgen wollen: Ich bin der wahre Weinstock und ihr seid die Reben. Bleibt in mir, dann bleibe ich ihn euch.
Ruf

Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ruf

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Ruf

Übergabe der Karte mit dem Lebensbaum, verbunden mit dem Wunsch, dass unsere Kirche uns helfen möge, die Kommunion zu fördern ...

09.01.2007, Hans Stockhammer, Inge Koch

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