Freitag 19. April 2024
Liturgiebörse

Nachfolge, Menschenfischer

Fischer

Vorschlag für die Gestaltung einer Messfeier am 3. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Folie:
Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen
Plätzen der Welt viele gute Dinge tun
wird sich das Gesicht der Welt verändern.

Eröffnungslied
Gott baut ein Haus, das lebt, GL 963/1.,2.u.3.Str.

Einleitung
Für Christen ist diese Veränderung der Welt
möglich, weil Barmherzigkeit möglich ist.
Weil es eine gute bewährte Nachricht gibt,
auf die wir vertrauen können.

Liturgische Begrüßung

Kyrie

Herr, Gott aller Menschen. Du hast vom Reich Gottes gesprochen und zur Umkehr aufgerufen
Herr, erbarme dich unser, GL 429

Du hast uns die Möglichkeit zur Barmherzigkeit gegeben.
Christus, erbarme dich unser, GL 429

Du willst, dass wir das Gesicht der Welt verändern
Herr, erbarme dich unser, GL 429

Gloria: GL 430

Tagesgebet

Lesung  Jona 3, 1-5.10

Antwortgesang  Ps 25 mit Kehrvers Der Herr ist mein Licht ..., GL 719

Evangelium  Mk 1, 14 -20

Predigt
Jesus war in seiner Zeit keine ausschließlich religiöse Gestalt. Politik, Wirtschaft und soziale Situation im Galiläa des 1. Jh. waren seine Themen. Während seines Lebens änderte sich die Gesellschaft, durch die Herrschaft der Römer über das Land, gewaltig. Die Dörfer Galiläas wurden nicht mehr von einer fernen Macht regiert, sondern von einer Macht vor Ort. Der römische Kaiser und die Herrschenden vor Ort schöpften überall hohe Gewinne ab. Fischerfamilien und kleine Agrargenossenschaften mussten hohe Abgaben zahlen.
Jesus gab ihnen mit der Botschaft vom Reich Gottes eine Vision vom gerechten Zusammenleben der Menschen. Dass Fischer bereit waren, Familie und Beruf für die Nachfolge Jesu aufzugeben, kann an ihrer sonst recht dürftigen Zukunftsperspekti -ve gelegen sein.
Jesus verspricht, die Fischer, die er von ihren Boten wegholt, zu Menschenfischern zu machen. Wie schwierig sich die Realisierung dieses Vorhabens erweist, wie viel an Unverständnis es zu beseitigen gibt, zeigen uns die Berichte vom gemeinsamen Weg durch das Land bis hinauf nach Jerusalem.
Auch die heutige Lesung hat uns von einer schwierigen Berufung erzählt. Wir haben gehört wie oft Gott ruft, auf welchen Umwegen er uns Menschen einholt, bis wir hören.
Denn auch wenn wir wie Simon, Andreas und die Zebedäussöhne gleich folgen, kommt die Flucht, wenn wir merken, dass es nicht nach unseren Vorstellungen geht.
Menschen fangen, Menschenfischer sein, klingt für uns verlockend. Aber wir sind in der Nachfolge Jesu verpflichtet, uns anzuschauen wie er mit der Freiheit des Menschen umgeht. Jesus hat die persönliche Freiheit immer respektiert, ja er hat Unbedachte extra aufgefordert, sich die Nachfolge gut zu überlegen. Das heißt für uns nicht: ?Jeder wird schon wissen, was für ihn gut ist?, heißt aber auch nicht, wir sollen unseren Glauben jedem aufdrängen, jeden mit Drohungen, Verlockungen oder frommen Sprüchen fangen zu wollen.
Für uns heißt das, wenn wir kapiert haben, was christliches Leben sein kann, können wir dieses Wissen nicht geheim halten. Dann müssen wir von unserem Glauben und unserer Freude mit einem gesunden Selbstvertrauen sprechen. Man soll es unserem Auftreten anmerken, dass es beglückend ist, Christ zu sein, weil unser Wohlwollen für alle Geschöpfe spürbar ist.
Was halten sie vom Christentum?? wurden zwanzig deutsche Schriftsteller gefragt.
Heinrich Böll, ein kritischer Katholik, stellt sich dazu die Frage: Wie sähe eine Welt ohne Christentum aus?? Seine Antwort ist für mich ein Grund zur Hoffnung auf eine gute Weiterentwick -lung und ein Grund zur Freude, zu dieser Gemein -schaft zu gehören, seine Nachfolge zu versuchen.
Die Vorstellung, wie eine Welt aussehen würde, hätte sich die Geschichte ohne Christus über sie hinweggewälzt, ist gespenstisch. Ich überlasse es jedem einzelnen, sich den Alptraum einer heidni -schen Welt vorzustellen, in der Gottlosigkeit konsequent praktiziert würde. Nirgendwo im Evangelium findet sich eine Rechtfertigung für Unterdrückung, Mord, Gewalt. Ein Christ, der sich schuldig macht, ist schuldig. Ein Mensch, der Baal einen Menschen opfert, erfüllt nur die Riten seiner Religion. Unter Christen ist Barmherzig -keit wenigstens möglich und hin und wieder gibt es Christen, wo die auftreten, gerät die Welt in Erstaunen. Die Geschichte der Kirche ist voll
Greuel und Unterdrückung, aber es gab auch Franziskus, Katharina, Marcel Callo ...
Selbst die allerschlechteste Christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen,
weil es in ihr Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel, Kranke, Alte, Schwache, weil es Liebe für die gibt, die in der heidnischen, wie in der gottlosen Welt nutzlos erscheinen.? (List Bücher Nr.105 S 22)

Credo

Fürbitten

P.: Wir beten zu Jesus Christus:

L.: Herr, du hast uns deine Botschaft anvertraut.
Wir bitten für alle, die sich um ihre Verbreitung bemühen.
Ruf: Herr, erhöre uns

L.: Herr, du hast zu Glaube und Umkehr aufgerufen.
Wir bitten für alle, die ihr Leben nach deinem Willen ausrichten wollen.
Ruf: Herr, erhöre uns

L.: Herr, du hast uns in deinen ersten Jüngern ein Beispiel gegeben.
Kind.: Wir bitten für alle, die uns Beispiel und Vorbild sind.
Ruf: Herr, erhöre uns

L.: Herr, wir sollen mitbauen an deinem Reich.
Wir bitten für alle, die Verantwortung für Frieden und Gerechtigkeit tragen.
Ruf: Herr, erhöre uns

L.: Herr, du hast uns die Nähe deines Reiches verkündet.
Wir bitten für alle, die uns dorthin schon
vorausgegangen sind.
Ruf: Herr, erhöre uns

P.: Herr, Gott aller Menschen, dein Reich
ist dort, wo Menschen deinen Willen
tun, wo Menschen dich wirken lassen.
Mach uns zu Bürgern und Verkündern
deines Reiches. Amen.

Gabenlied  3x Herr wir bringen ..., GL 534
dazwischen Gebete über die Gaben

Präfation vom Sonntag

Sanctus  Heilig, heilig ..., GL 431

Hochgebet

Vater unser

Friedensgruß
mit persönlichen Worten

Lied zum Brotbrechen  Lamm Gottes, GL 432

Kommunion Orgelmusik

Text nach der Kommunion
Gott allein ist der Weg,
aber du kannst ihn anderen zeigen.
Gott allein ist das Licht,
aber du kannst es in den Augen der anderen
zum Leuchten bringen.
Gott allein genügt sich selbst,
aber er hat es vorgezogen, auf dich zu
zählen.

Schlussgebet
Gott aller Menschen!
Dein Reich nimmt seinen Anfang hier bei uns.
In unserer Zeit beginnt, was du einmal vollenden wirst.
Du bist am Kommen.
Du offenbarst dich dem, der dich sucht.
Durch Jesus Christus, deinen Sohn, bitten
wir dich im Heiligen Geist: Mach uns bereit
zu seiner Nachfolge.
A Amen.

Segen und Sendung

Schlusslied  Lass uns in deinem Namen, GL973/1.,2.,3.u.4.Str.

14.01.2003, Mag. Maria Haslinger

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