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Inhalt:

Valentin

Bücher
Heiligen wissen

Gedenktag:

14. Februar

 

Attribute:

Bischof mit Schwert und Hahn

Der heilige Valentin ist einer der populärsten Heiligen unserer Zeit – und doch existiert mehr ungesichertes als gesichtertes Wissen über ihn. Denn die historische Beweisführung für die Existenz des Heiligen ist äußerst kompliziert.

 

Valentin – von Rom, von Terni oder doch aus Afrika?

 

Am 14. Februar gedenkt die katholische Kirche Valentin von Terni, der im dritten Jahrhundert als Bischof im umbrischen Terni wirkte. Direkte Quellen zu seinem Leben gibt es nicht, der Legende nach soll Valentin auf Einladung des Redners Craton nach Rom gekommen sein, dessen Sohn Cheremon geheilt und infolgedessen die gesamte Familie zum Christentum bekehrt haben – einer der Gründe für sein am 14. Februar 269 erlittenes Martyrium.

 

Daneben existiert der am selben Tag gefeierte Valentin von Rom, der in der ewigen Stadt als Priester gewirkt, geheilt und ebenfalls am 14. Februar 269 unter Kaiser Claudius Gothicus das Martyrium erlitten haben soll, weil er trotz des kaiserlichen Verbotes Liebespaare nach christlichem Ritus traute.

 

In der 1913 erschienenen Catholic Encyclopedia wird schließlich noch ein dritter Valentin angeführt, der sein Martyrium am 14. Februar in Afrika mit einer Anzahl von Gefährten erduldet haben soll.

 

Ein Patron für viele Fälle – verliebt, bienenzüchtend oder ohnmächtig?

 

In der Heiligenlegende vermischen sich entweder die Lebensgeschichten mehrerer Personen – oder es handelt sich bei den Namensvettern vielleicht sogar um dieselbe Person. Diese Unklarheiten sorgten dafür, dass der heilige Valentin 1969 aus dem Allgemeinen Römischen Kalender gestrichen wurde. Es verwundert angesichts dieser rätselhaften Heiligenlegende auch nicht, dass ein Dutzend Kirchen in verschiedenen Ländern Europas behaupten, sterbliche Überreste des Heiligen zu besitzen – von Dublin bis Madrid, von Prag bis Rom, von Jumièges bis Chełmno. Bereits seit dem Jahr 350 wird Valentin in der Kirche verehrt. Im Mittelalter zählte er wohl zu den beliebtesten volkstümlichen Heiligen, in seiner Bedeutung vergleichbar mit dem heiligen Martin oder dem heiligen Nikolaus. 


In vielen Ländern wird der heilige Valentin heute als Patron der Liebenden und als Heiliger der Zärtlichkeit verehrt. Valentin ist darüber hinaus aber Patron der Verlobten, der Jugend, der Reisenden und der Imker:innen, wird angerufen für die Bewahrung jungfräulicher Unschuld, für gute Verlobung und Heirat, aber auch um Hilfe ersucht bei Ohnmachtsanfällen, Wahnsinn, Epilepsie, Gicht, Pest, Gebärmutterkrankheiten – und Mäuseplagen.

 

Blumig – wegen Juno oder der Gärtner?

 

Zu den Blumengeschenken kam Valentin vermutlich auf ähnliche Weise wie verschiedene andere Heilige zu ihren Bräuchen. Denn der heute verbreitete Brauch könnte seinen Ursprung in einem Brauch rund um die Göttin Juno haben: Am 14. Februar wurde im alten Rom das Fest dieser Beschützerin von Ehe und Familie gefeiert – zu diesem Anlass wurden zum einen die Altäre der Göttin geschmückt, zum anderen wurden Frauen innerhalb der Familie mit Blumen beschenkt. So fiel der Feiertag zu Ehren des heiligen Valentin auf fruchtbaren Boden.

 

In den 1950er-Jahren erklärten amerikanische Gärtner und Floristen den 14. Februar zum „Tag der offenen Herzen“, der damit initiierte Brauch der Blumengeschenke verbreitete sich durch den Einfluss aus Übersee nach dem zweiten Weltkrieg rasch im deutschsprachigen Raum. 

 

Paarsegnungen für Liebende am Valentinstag sind noch jüngeren Datums: In seiner Zeit als Erfurter Dompfarrer hat Weihbischof Reinhard Hauke 2000 das Gottesdienstmodell – damals mit dem sperrigen Zusatz „für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind“ – aus der Taufe gehoben. Mittlerweile erfreut sich der Segnungsgottesdienst am Valentinstag in allen deutschsprachigen Ländern großer Beliebtheit.

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