„Red Deitsch!“
„Red Deitsch!“ – Mit dieser Forderung sind viele Menschen konfrontiert, die im öffentlichen Raum eine andere Umgangssprache verwenden.
Doch wie schwer es eigentlich ist eine andere Sprache zu erlernen, bringt die Referentin Michaela Lehofer mit ihren persönlichen Erfahrungen auf den Punkt. Sie berichtet, wie anstrengend und herausfordernd es sein kann, eine andere Sprache zu sprechen und einer Unterhaltung konzentriert zu folgen. Die eigene Muttersprache kommt von Herzen und diese ist gerade beim kindlichen Spracherwerb sehr wichtig. Gemeinsam wird diskutiert, wie Kinder beim Erwerb einer weiteren Sprache unterstützt werden können und wie wertvoll Mehrsprachigkeit für das weitere Leben ist. Sprache kommt von Sprechen und sie kann nur in der aktiven Anwendung geübt und verbessert werden. Sprachkurse sind dafür nur die Grundlage – geübt wird in der persönlichen Begegnung!
Weiteres wurden auch verschiedene Fragen zum Thema Sprache und Macht behandelt, wie zum Beispiel: Wer wird durch Sprache eingeschlossen, wer ausgeschlossen? Wer übt durch Sprache Macht aus? Wer bestimmt den Inhalt, worüber gesprochen wird? Was bewirkt das Sprechen über etwas? Anhand von detaillierten Beispielen wurden viele Fragen beantwortet und mit den sehr interessierten Teilnehmerinnen ausführlich darüber diskutiert.
Persönliche Erfahrungsberichte machten deutlich, dass der Umgang mit Sprache teilweise eine große Herausforderung ist, hier noch viel Aufklärung und vor allem eine sensible Herangehensweise an das Thema notwendig ist.
Ein sehr spannender Vormittag mit Michaela Lehofer, die durch ihren offenen Zugang zum Thema und den anwesenden Teilnehmerinnen des internationalen Frauencafés zu interessanten und aufschlussreichen Diskussionen anregte.
Text: Eva-Maria Kienast, Veronika Ortner-Derntl / Haus der Frau
Fotos: Veronika Ortner-Derntl / Haus der Frau