Grundsätze und Leitlinien der Arbeit der Gefangenenseelsorge
- Die Begegnung und Auseinandersetzung mit vielfach gebrochenem Leben im Gefängnis wirkt belastend und kränkend. Es ist wichtig, dass wir SeelsorgerInnen im Gefängnis dem Sog zur Isolierung widerstehen und den Weg in die (spirituelle) Gemeinschaft suchen. Um Inhaftierte in ihrer Ausnahmesituation begleiten zu können, brauchen wir selbst Begleitung und den Mut zum Risiko des Glaubens.
- Wir achten auf die Qualität unserer pastoralen Arbeit, die wir nach den Erkenntnissen der Theologie und der Humanwissenschaften ausrichten und aufgrund unserer Erfahrungen laufend weiterentwickeln.
- Die Qualität der Arbeit ist auch vom Grad der Zusammenarbeit mit den KollegInnen anderer christlicher Kirchen, mit den Fachdiensten der Gefängnisse, mit den Justizbeamtinnen und -beamten, mit den kirchlichen Haftentlassungsprojekten, mit der Caritas der Diözese Linz, mit der Arbeitsgemeinschaft der Kath. Gefangenenhauseelsorge Österreichs, mit dem Verein für Bewährungshilfe und Soziale Arbeit, mit dem kriminal-politischen Arbeitskreis (Forum St. Severin) und mit privaten Initiativen und Projekten abhängig. Wir bekennen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten zu einem kooperativen und vernetzten Arbeitsstil.
- Das Prinzip der Selbstreflexion anhand anerkannter Standards erachten wir als Grundlage für eine gelingende pastorale Arbeit.
- Eine entsprechende Aus- und Weiterbildung ist für die hauptamtlichen und nebenamtlichen MitarbeiterInnen der Gefangenenseelsorge verbindlich.
- Ehrenamtlichen MitarbeiterInnen bieten wir eine entsprechende Fortbildung und Begleitung an.
- Die GefangenenseelsorgerInnen werden durch das Referat für Gefangenenpastoral des Pastoralamtes fachlich begleitet.
- Die Grundsätze und Werthaltungen der Gefangenenseelsorge sollten sich auch in der internen Zusammenarbeit und im Umgang miteinander zeigen. Unsere Sprache soll offen sein und Konflikte partnerschaftlich und fair gelöst werden.