Mittwoch 24. April 2024

Seliger Franz Jägerstätter bitte für uns

Erste Eucharistiefeier im Gedenken an Franz Jägerstätter in der Pfarrkirche St. Radegund

Beim Taufbecken: v.l: Bischof Aichern, Bischof Schwarz, Franziksa Jägerstätter, Bischof Scheuer. © Diözese Linz
Eucharistiefeier. © Diözese Linz
Pfarrer Steinkellner und Diakon Niederreiter aus St. Radegund. © Diözese Linz
Eucharistiefeier. © Diözese Linz
Franziska Jägerstätter fährt mit Beiwagenmaschine zur Kirche St. Radegund. © Diözese Linz
Blick vom Chor in die Kirche / Predigt Bischof Aichern. © Diözese Linz

 

Zur ersten Eucharistiefeier im Gedenken an den Seligen Franz Jägerstätter kamen am Sonntag 28.10.2007 in der Pfarrkiche St. Radegund rund 700 Menschen aus aller Welt zusammen. Seine Predigt schloss Bischof em. Dr. Maximilian Aichern mit der Bitte: „Seliger Franz Jägerstätter bitte für uns.“

 

Im Gedenken an ihren Mann – er war begeisterter Motorradfahrer – fuhr Franziska Jägerstätter in einer Beiwagenmaschine zur Kirche. 
 
Am Taufbecken, an dem Franz Jägerstätter vor 100 Jahren getauft wurde, wurde seiner gedacht. Der Gedenktag an Franz Jägerstätter ist der 21.Mai, sein Tauftag.
 
Er ist einer der ersten Seligen und Heiligen, die an ihrem Tauftag den Gedenktag feiern. So kommt die Berufung für Christus in der Taufe zum Ausdruck und es wird dieser Gedenktag und der Gedenkort am Taufbrunnen der heimatlichen Pfarrkirche, die nun zum Wallfahrtsort wird, auch zum Erinnerungsort an die eigene Taufberufung. Es kann nun auch der Brauch gepflegt werden, Kinder auf den Namen des Seligen Franz zu taufen. 

 

Der feierliche Gottesdienst wurde mit den Bischöfen Dr. Ludwig Schwarz, Dr. Maximilian Aichern und Dr. Manfred Scheuer gefeiert, unter Mitwirkung der Gemeinde und Pfarre St Radegund, der Familie Jägerstätter, sowie des Kirchenchores und vieler Gläubigen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz. 
 
Pfarrer Josef Steinkellner und Pfarrgemeinderatsobmann Wilhelm Peterlehner dankten allen Mitwirkenden. Bürgermeister Isidor Hofbauer übermittelte Grüße an Franziska Jägerstätter von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.

 

 

Eine Seligsprechung bedeutet, dass das Leben und Sterben eines Menschen geglückt ist.

 
Bischof Aichern zeigte sich in seiner Predigt immer noch tief bewegt von den Feierlichkeiten der Seligsprechung am 26.10. Die Seligsprechung erinnere uns daran, dass Heilige und Selige nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart seien. „Jägerstätter ist und bleibt eine Provokation“, sagte Aichern: „Er ist ein Vorbild für christliche Gewissensentscheidung, für Zivilcourage, und Ernstnehmen des Glaubens.“ In Anspielung auf den Traum Jägerstätters sagte Aichern, dass auch heute noch viele Züge in die Richtung rollten, in die damals die Weichen gestellt wurden, wenn man an Nationalismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit denke.
 
Seligsprechung bedeute, dass das Leben und Sterben eines Menschen geglückt sei. „Bei Jägerstätter ist sie der Abschluss eines langen Ringens in Kirche und Gesellschaft“, so Aichern weiter. Die Seligsprechung sei ein wichtiger Impuls für die Diözese und weit darüber hinaus. Christen und Christinnen wie Franz Jägerstätter seien ein Stück Evangelium, das im Leben verwirklicht sei.
 
Die Seligsprechung könne auch als eine späte Wiedergutmachung und Anerkennung für die Familie und die Gattin angesehen werden, die in schwierigen Zeiten zu ihm gestanden seien.
 
„Franz Jägerstätter möge beitragen zum Abbau menschenverachtender Systeme und Todesmaschinerien, zum Aufbau einer auf Gerechtigkeit und Beachtung der Menschenwürde gegründeten Gesellschaft.

 

 

Zeugnis der Jägerstätterverehrung in Ostermiething
 
In einem Nachtgebet am Vorabend den 27.10. in Ostermiething gaben jene Menschen ein Zeugnis ihrer Verbundenheit mit Franz Jägerstätter, die seit Jahrzehnten die Verehrung des neuen Seligen hochgehalten haben. Von dem ersten Biographen Prof. Gordon Zahn / USA berichtet ein Schüler von ihm, dass er (Zahn ist schwer an Alzheimer erkrankt), als ihm die Nachricht von der Seligsprechung Franz Jägerstätters übermittelt wurde, kurz mit klarem Blick aufschaute.

 

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