Die Reliquie war 1946 der Urne des Seligen entnommen worden und nun von Pfarrer Johann Steinkellner und Franziska Jägerstätter dem Bischof für den Mariendom übergeben. Nachdem die handwerklichen Voraussetzungen geschaffen waren, sprachen die Anwesenden das Jägerstätter-Gebet, in dem der Segen Gottes erbeten wurde für alle, die auf die Fürsprache des Seligen vertrauen. Anschließend wurde die Reliquie mit dem Siegel des Bischofs versiegelt.
Mit diesem Reliquiar, das auch eine persönliche Aufzeichnung Franz Jägerstätters aus dem Gefängnis über seinen Traum im Jahre 1938 enthält, wird der zukünftige Memorialort im Mariendom in Linz gestaltet. Der hier geschilderte Traum ist die erste Erfahrung Jägerstätters, durch die er sich vor dem Nationalsozialismus gewarnt fühlte. Seit dieser Zeit ist sein innerer von der Gnade Gottes geleiteter Widerstand gegen den ungerechten Krieg und die Menschenverachtende Politik stets gewachsen.
(sg)