Bischof Schwarz drückte dabei die Freude über die Seligsprechung in der Diözese Linz und darüber hinaus aus. Er erläuterte die Hintergründe einer Seligsprechung und speziell die kommende Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Prof. Volgger gab einen Überblick über die Liturgie bei der Seligsprechung und Mag. Kaineder gab einen Überblick über Kommunikationsmaßnahmen.
Bischof Dr. Ludwig Schwarz - Was bedeutet die Seligsprechung für uns?
- Eine Selig- bzw. Heiligsprechung will die Hoffnung der Menschen stärken und ihnen Selige bzw. Heilige als Vorbilder und Fürsprecher geben.
- Menschliche Heiligkeit ist keine Leistung aus eigener Kraft und keine Selbsterlösung. Gott ist es, der gibt, aber er gibt zum Tun. Gott befähigt zum Mittun. „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“
- Seligsprechung und die Verehrung der Seligen sind Ausdruck der Solidarität zwischen den in Gott Vollendeten und denen, die als „Pilger“ unterwegs sind, Zeichen liebenden Gedächtnisses, der Ermutigung zur Nachfolge, der gemeinsamen Anbetung in der Liturgie, des Trostes in Leid und Verfolgung. In der Begegnung mit den Seligen und Heiligen gilt es, die eigene Gottebenbildlichkeit je neu zu bedenken und zu realisieren.
- Eine Seligsprechung ist nicht in der Logik von Neid und Konkurrenz, von Sieg und Niederlage, von Aufwertung und Abwertung zu verstehen. Es geht um kein Siegesgeheul der einen, nicht um das Vergessen der anderen, um die Auslöschung der Erinnerung an jene, die einen anderen Weg gegangen sind. Wir sind eben dankbar für dieses Zeichen.
- Franz Jägerstätter war Ehemann, Vater, Verwandter, Nachbar, Mesner, Angehöriger des 3. Ordens des hl. Franz von Assisi, ein Prophet mit einem Weitblick und Durchblick, wie ihn damals die wenigsten seiner Zeitgenossen hatten. Sein prophetisches Zeugnis für die christliche Wahrheit beruhte auf einer klaren Analyse der Barbarei des menschen- und gottverachtenden Systems des Nationalsozialismus.
- Ausgehend von den USA wurde er zum Vorbild in der Treue zum Gewissensanspruch; auf dem II. Vatikanischen Konzil wurde er in die Debatte um die Gewissensfreiheit ins Spiel gebracht. An seiner Person und Entscheidung reiben sich viele. Nicht wenige sehen in ihm einen Anwalt der Gewaltlosigkeit, einen Warner vor Ideologien, eine Orientierungshilfe in schwieriger Zeit, einen gerechten Zeugen der Wahrheit in einer ungerechten Zeit, einen gläubigen Menschen, dem Gott wirklich Mitte und Zentrum des Lebens war.
- Eine Seligsprechung ist nur unter dem Vorzeichen des Verzeihens, der Versöhnung, der Entgiftung und der Entfeindung recht zu verstehen. Vor Gott, so Franz Jägerstätter, sind alle Menschen Brüder und Schwestern und wir dürfen gegen niemand Feindschaft oder Groll haben. Es ist die Logik der Hoffnung und nicht der Resignation.
Wir freuen uns über die Anwesenheit von Franziska Jägerstätter zusammen mit ihrer Familie. Der Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechung Kardinal Martins wird da sein und das Dekret überbringen, ebenso wird der Nuntius von Wien, die Bischöfe Österreichs und viele aus dem Ausland mitfeiern, vor allem auch von unseren Partnerdiözesen.
Auch das öffentliche Leben ist vertreten, durch den Landeshauptmann und durch viele Vertreter öffentlicher Funktionen. International werden Menschen aus den USA, Italien, Deutschland, … da sein.
Informationen zur Feier der Seligsprechung von Prof. Volgger
Kommunikation und Organisation von Mag. Kaineder
Überblick über Veranstaltungen rund um die Seligsprechung
Selige und Heilige in Oberösterreich von Dr.in Würthinger
www.jaegerstaetter.at
