Donnerstag 25. April 2024

Seligsprechung Franz Jägerstätters

Der Termin der Seligsprechungsfeierlichkeit ist fixiert: Der Vatikan hat bestätigt, dass die Seligsprechung des Märtyrers Franz Jägerstätter am 26. Oktober 2007 um 10.00 Uhr im Linzer Mariendom erfolgen wird. 

Als Delegat von Papst Benedikt kommt der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse Kardinal José Saraiva Martins. Er wird die Seligsprechung im Namen von Papst Benedikt XVI. vornehmen. Die Seligsprechung erfolgt im Rahmen einer Eucharistiefeier, bei der Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz Hauptzelebrant sein wird.

 

Im Spätsommer erfolgt eine breite Einladung an Personen der Kirche, des öffentlichen Lebens und an die ganze Bevölkerung. Eine besondere Feierlichkeit (Messe) wird auch in St. Radegund stattfinden in unmittelbarer Nähe zur Seligsprechung im Dom. Dieser Termin steht noch nicht fest.

 


Selige und Heilige


Die Heilig- und Seligsprechung und die Verehrung sind Ausdruck der Solidarität zwischen den in Gott vollendeten Menschen und den Gläubigen. Die von Jesus repräsentierte Wahrheit des Reiches Gottes wird in ihnen verwirklicht. 


Franz Jägerstätter stellte konsequent die Frage nach der eigenen Gewissensentscheidung aus dem christlichen Glauben heraus. Er ermutigte, ohne falsche Menschenfurcht gegen lebensfeindliche Mächte Widerstand zu leisten. Seine Seligsprechung ist ein wichtiges Zeichen in der Kirche und ein religiöser Impuls für die Diözese Linz und die österreichische Kirche. Mit der Seligsprechung erklärt die Kirchenleitung, dass Franz Jägerstätter nicht nur zu den bei Gott Vollendeten (Seligen) gehört, sondern dass sein Leben und Handeln in herausragender Weise vorbildhaft ist und damit ein Zeichen Gottes für die gegenwärtige Zeit darstellt

 

 

Feier der Seligsprechung


Bis zum 11. Jahrhundert erfolgte die Festlegung der kultischen Verehrung von Märtyrern und Bekennern in den Ortskirchen. Danach wurde es zum Kompetenzbereich des Papstes zugeordnet. Die Seligsprechung (Beatifikation) wurde seit Paul VI. immer vom Papst selber in Rom durchgeführt. 


Papst Benedikt XVI. ordnete im Mai 2005 an, dass er künftig nicht mehr persönlich den Seligsprechungsfeiern vorstehen werde. Es solle dadurch der Unterschied zwischen Selig- und Heiligsprechung wieder mehr hervorgestrichen werden und die Ortskirchen sichtbarer in den Prozess einbezogen werden.


Die Seligsprechungsfeier soll laut Erklärung der Selig- und Heiligsprechungskongregation vom 29. September 2005 in der Diözese, die den Prozess betrieben hat, stattfinden. Der Ritus wird im Rahmen einer Eucharistiefeier vorgenommen. Die Seligsprechung erfolgt während der Messe nach dem Bußritus und vor dem Gloria.

 

 

Franz Jägerstätter


Franz Jägerstätter (1907-1943) war ein „Märtyrer des Gewissens“ und ein „Zeuge der Seligpreisungen der Bergpredigt“, so die österreichische Bischofskonferenz in ihrer Aussendung Mitte Juni. Er traf aus dem Glauben heraus Entscheidungen und übernahm Verantwortung. Der Bauer und Mesner Franz Jägerstätter aus St. Radegund in OÖ erkannte deutlicher als viele seiner Zeitgenossen die völlige Unvereinbarkeit des christlichen Glaubens und des verbrecherischen Systems des Nationalsozialismus. Obwohl er sich der Konsequenzen bewusst war, sah er sich auf Grund seiner Gewissensentscheidung veranlasst, den Kriegsdienst für Hitler zu verweigern. Er wurde am 9. August 1943 vom Nationalsozialistischen Regime in Brandenburg/Havel ermordet.

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