Sunday 16. November 2025

Abendmesse im Rahmen der Jägerstätter-Ausstellung

Anlässlich der Franz und Franziska Jägerstätter-Ausstellung im Linzer Mariendom feierte Bischof Manfred Scheuer am 25. Oktober 2025 eine Abendmesse.

Am 17. Oktober 2025 wurde die Ausstellung „Franz und Franziska. Es gibt keine größere Liebe“ im Linzer Mariendom eröffnet. Sie beleuchtet die besondere Liebes- und Glaubensbeziehung von Franz und Franziska Jägerstätter. Die Ausstellung „Franz und Franziska“ ist die inhaltlich umfangreichste zum Thema Jägerstätter, mit dem umfassendsten Bildmaterial, das je gezeigt wurde. Die oberösterreichische Jägerstätter-Biografin Erna Putz war an der Gestaltung maßgeblich beteiligt, ebenso das Franz und Franziska Jägerstätter Institut (FFJI) an der KU Linz, das drei Viertel der Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt hat. Als Abschluss der Ausstellung und anlässlich der Seligsprechung von Franz Jägerstätter feierte Bischof Manfred Scheuer am 25. Oktober 2025 eine Abendmesse.

 

 

Franz und Franziska Jägerstätter – Vorbilder im Glauben und in der Liebe


Bischof Manfred Scheuer betonte in seiner Predigt seine tiefe persönliche Verbundenheit mit Franz und Franziska Jägerstätter. Als Postulator leitete er den Seligsprechungsprozess von Franz Jägerstätter, der 2007 erfolgte, und führte zahlreiche Gespräche mit Franziska Jägerstätter. Beide, so Scheuer, seien „starke und bewundernswerte Persönlichkeiten“ und „Vorbilder im Glauben“.


Der Glaube Franz Jägerstätters sei eng mit seiner Ehe verbunden gewesen, so Scheuer. Franziska habe ihn „zu einem intensiven geistlichen Weg angestiftet“. Besonders bewegend ist Franz Jägerstätters Brief an seine Frau zum siebten Hochzeitstag aus dem Wehrmachtsgefängnis in Linz. Darin bekennt er: „Der uns bis jetzt erhalten und beglückt hat, wird uns auch weiterhin nicht verlassen, wenn wir nur auf das Danken nicht vergessen und im Streben nach dem Himmel nicht erlahmen.“ Diese Zeilen spiegeln für Bischof Scheuer eine tiefe Theologie der Ehe wider: Sie ist für ihn Beweis der Liebe Gottes und Ausdruck seiner Existenz.

 

Predigt Bischof Manfred Scheuer

Predigt Bischof Manfred Scheuer / © Andreas Schmoller


Auch nach Franz’ Tod blieb die Verbindung bestehen. Franziska schrieb einen Monat nach seiner Hinrichtung: „Ich kann Ihnen versichern, dass unsere Ehe eine von den glücklichsten war in unserer Pfarre. (…) Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen im Himmel.“


Bischof Scheuer betont, dass Franz Jägerstätter Rivalität und Neid überwunden habe. Er sah „in anderen Menschen und Völkern keine Gegner und Feinde“ und lebte das Liebesgebot Jesu „bis zum Ende“. Rivalität und Neid, so Scheuer, zerstören Beziehungen und vergiften das Miteinander – Franz Jägerstätter habe dem ein Zeugnis echter Liebe und Offenheit entgegengesetzt.


Abschließend verweist Scheuer auf die Bedeutung von Wertschätzung statt Verachtung. In Anlehnung an Jules Isaac, der nach dem Verlust seiner Familie in Auschwitz die „Lehre der Verachtung“ erforschte, erinnert er daran, dass Verachtung in Dialog und Achtung verwandelt werden müsse. So wird in der Botschaft des Ehepaares Jägerstätter deutlich: Glaube, Liebe und gelebte Verantwortung füreinander sind die stärksten Gegenkräfte zu Neid, Gewalt und Verachtung.

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