Donnerstag 25. April 2024

Premiere des Jägerstätter-Films: Einer von uns

 Daniel Alvermann, Erna Putz, Lothar Riedl, Peter Schierl bei der Filmpremiere im Moviemento mit Moderatorin Gabriele Eder-Cakl

Am Jägerstättergedenktag, am 21. Mai 2015, feierte der Film "Einer von uns" im Linzer Moviemento-Kino Premiere. Der Dokumentarfilm mit Reenactment-Szenen über Franz Jägerstätter von Peter Schierl und Lothar Riedl, erzählt die Geschichte des oberösterreichischen Landwirts und Mesners Franz Jägerstätter (1907 – 1943), der aus Gewissensgründen den Dienst in der Deutschen Wehrmacht verweigert hat und dafür wegen “Wehrkraftzersetzung” zum Tod verurteilt und hingerichtet wurde, aus gegenwärtiger Perspektive.

„Zwei Dinge haben mich bei der Arbeit zum Film sehr berührt. Die spirituellen Tiefe mit denen Jägerstätter seine Briefe geschrieben hat und sein unverbrüchlicher Glaube an die Auferstehung.“ so Regisseur Lothar Riedl. Für Drehbuchautor Peter Schierl war einer der Beweggründe für den Film auch die internationale Strahlkraft die Franz Jägerstätter  heute noch hat. Schierl selbst arbeitet bei der Weltbank in Washington und hat in Diskussionen mit den Mitarbeitern aus über 150 Ländern gemerkt, wie sehr Jägerstätter die Leute fasziniert.

 

Einer von uns bringt neue Erkenntnisse in die Diskussion um Jägerstätter ein, die neben dem erst 1990 veröffentlichten Gerichtsprotokoll auch auf zahlreichen Originalbriefen und Aufzeichnungen Jägerstätters beruhen.  Im Mittelpunkt stehen dabei die Gründe die für Jägerstätter - einem lebensfrohen Familienvater - ausschlaggebend waren den Wehrdienst zu verweigern, sowie sein Ringen um eine Entscheidung und die Rolle seiner Frau Franziska.  Der Film baut insbesondere auch eine Brücke in die Gegenwart und beschäftigt sich mit der Bedeutung Jägerstätters für die heutige Generation. 

 

Bereits vor der Filmpremiere ging P. Christian Marte SJ in seiner Predigt zum Jägerstättergedenktag  auf das Nein von Franz Jägerstätter ein. Ein Nein zum Hitler-Regime, das Jägerstätter von der Abstimmung zum sogenannten „Anschluss“ bis zum Tod durchgehalten hat. „Wenn wir uns von Franz heute etwas abschauen wollen, dann wird eine fromme Erinnerung nicht reichen. Damals wie heute geht es um die Gerechtigkeit, um die Sorge für die Schwachen“, so Marte. Und gab dann als Beispiel wo heute ein Nein von Christen gefordert ist: „zum Beispiel bei Katastrophenschutz-Zelten für Menschen auf der Flucht, obwohl wir in Österreich über genug feste Unterkünfte verfügen“.

 

 

 Daniel Alvermann, Erna Putz, Lothar Riedl, Peter Schierl bei der Filmpremiere im Moviemento mit Moderatorin Gabriele Eder-Cakl

(© Diözese Linz - Daniel Alvermann, Erna Putz, Lothar Riedl, Peter Schierl bei der Filmpremiere im Moviemento mit Moderatorin Gabriele Eder-Cakl)

 

Weitere Aufführungstermine im Linzer Moviemento unter: https://www.moviemento.at/?site=movie&pId=5047#/tab-2/

Der Film ist auch im Kino Freistadt zu sehen und wird bei mehreren Festivals eingereicht. Im Anschluss soll der Film vor allem in Schulen und beim Militär eingesetzt werden.

 

 

Background und Wissenswertes zum Film:

  • Einer von uns ist ein Dokumentarfilm von 40 Minuten Länge.
  • Einer von uns wurde 2014-15 in Oberösterreich (u.a. auch im Jägerstätterhaus in St. Radegund), Bayern, Salzburg und Wien gedreht, co-finanziert aus Mitteln der Filmförderung des Landes Oberösterreich. 
  • Das Produktionsteam interviewte mehr als 20 Interviewpartner für den Film – neben den Töchtern von Franz Jägerstätter wurden u.a. auch die Jägerstätter-Biografin Dr. Erna Putz, Zeitzeugen, Wissenschaftler, Vetreter von Kirche und Militär, sowie AbsolventInnen und SchülerInnen des Stiftsgymnasiums Wilhering interviewt.
  • Die Spielszenen werden von 18 Schauspielern dargestellt, darunter die Berufsschauspieler Daniel Alvermann (Franz Jägerstätter) und Rebecca Seidel (Franziska Jägerstätter), und Darsteller der Spielgemeinschaft Mettmach.
  • Die Texte für den Dialog von Franz Jägerstätter in den Spielszenen stammen zum Großteil aus tatsächlichen Schriften Jägerstätters – entnommen aus Originalbriefen und Aufzeichnungen.
  • Das historische Footage-Material wurde vom United States Holocaust Memorial Museum in Washington, DC, zur Verfügung gestellt. 
KATHOLISCHE KIRCHE IN OBERÖSTERREICH
Herrenstraße 19
4020 Linz
Telefon: +43 732 7610-1170
post@dioezese-linz.at
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
http://www.organisationsentwicklung-gemeindeberatung.at/
Darstellung: