Donnerstag 25. April 2024

Papst Franziskus erinnerte bei Ansprache an Europas Jugend an Franz Jägerstätter

Papst Franziskus

Papst Franziskus hat im Juli 2022 europäische Jugendliche dazu aufgefordert, sich Gehör zu verschaffen und zu rebellieren. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg erinnerte der Papst an christliche Widerstandskämpfer wie Franz Jägerstätter. 

Papst Franziskus hat europäische Jugendliche dazu aufgefordert, sich Gehör zu verschaffen. "Wenn man euch nicht zuhört, schreit noch lauter, macht Lärm, ihr habt jedes Recht, über eure Zukunft mitzubestimmen", forderte das Kirchenoberhaupt in einer Videobotschaft an Teilnehmende der EU-Jugendkonferenz in Prag, die von 11. bis 13. Juli 2022 tagt. Zugleich ermutigte er sie, "unternehmungslustig, kreativ und kritisch" zu sein.

Junge Europäer:innen hätten einen "weiten, offenen Blick" und seien fähig, "über den Tellerrand hinauszuschauen", so Franziskus. Sie sollten der Welt ein "neues Gesicht Europas" zeigen. "Verwandelt den 'alten Kontinent' in einen 'neuen Kontinent'", rief der Papst die Jugendlichen auf. Zudem lobte er ihr Engagement für den Klimaschutz. Er habe "mit Freude" festgestellt, dass Jugendliche heute zu konkreten Initiativen fähig seien, erzählte Franziskus. Frühere Generationen hätten hingegen "viel geredet und wenig gehandelt".

 

 

Seliger Franz Jägerstätter als Vorbild


In dem Video rief das Kirchenoberhaupt erneut zu einem Ende des "absurden Krieges" in der Ukraine auf, "bei dem wie üblich einige wenige Mächtige entscheiden und Tausende von jungen Menschen in den Kampf und in den Tod schicken". In Fällen wie diesem sei es legitim, zu rebellieren. Er erinnerte an christliche Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus, etwa an den seliggesprochenen Österreicher Franz Jägerstätter, hingerichtet wegen Kriegsdienstverweigerung. Der Papst betonte, Franz sei ein junger Österreicher gewesen, der sich aus seinem katholischen Glauben heraus verantwortungsvoll geweigert habe, den Fahneneid auf Hitler zu schwören und in den Krieg zu ziehen. Als Junge sei er fröhlich, liebenswert und sorglos gewesen. Als Erwachsener habe er – auch dank seiner Frau Franziska, mit der er drei Kinder hatte – sein Leben geändert und tiefe Überzeugungen entwickelt. Als er zu den Waffen gerufen worden sei, habe er sich geweigert, weil er es als unrecht empfand, unschuldige Leben auszulöschen. Die Entscheidung von Franz habe heftige Reaktionen im Dorf, beim Bürgermeister und auch bei Mitgliedern seiner Familie hervorgerufen. "Ein Priester versuchte ihn um seiner Familie willen davon abzubringen. Jeder war gegen ihn – mit Ausnahme seiner Frau Franziska, die, obwohl sie den Preis kannte, immer zu ihrem Mann hielt und ihn bis zuletzt unterstützte", so der Papst. Alles Überreden und auch Folter habe nichts an Franz' Haltung geändert: "Es war ihm lieber, umgebracht zu werden, als selbst jemanden umzubringen. Er hielt den Krieg für absolut ungerechtfertigt. Hätten alle zu den Waffen gerufenen jungen Männer so gehandelt wie er, hätte Hitler seine teuflischen Pläne nicht verwirklichen können. Das Böse braucht Komplizen, um zu gewinnen", erklärte der Papst.

Bei der EU-Jugendkonferenz in Prag tagen von 11. bis 13. Juli 2022 Jugendvertreter:innen gemeinsam mit politisch Verantwortlichen und diskutieren Anliegen und Forderungen von jungen Menschen in der Europäischen Union. Der aktuelle Zyklus steht unter dem Motto "Gemeinsam für ein nachhaltiges und inklusives Europa einsetzen".

 

Kathpress / Vatican News

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