Donnerstag 25. April 2024

Pfarre und Schule Kalham erinnern an den im KZ ermordeten

Eine Fahrt in das ehemalige KZ Buchenwald bei Weimar bildete den Abschluss eines Projektes, das das Katholische Bildungswerk Kallham gemeinsam mit der Hauptschule Neumarkt/Kallham durchführte. 

 

Die Gruppe aus Kalham besuchte das KZ Buchenwald. © KBW Kalham

 

Das Projekt sollte an den in Buchenwald vor 70 Jahren ermordeten Priester Matthias Spanlang erinnern.

 

Spanlang stammte aus Kallham und war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Deshalb war er auch eines der ersten oberösterreichischen Opfer des NAZI-Terrors. Bereits einen Tag nach dem Anschluss wurde er am 13.März 1938 in St.Martin im Innkreis verhaftet. Das Gefängnis in Ried, das KZ-Dachau und schließlich Buchenwald waren Stationen seines Leidensweges. Am 5.Juni 1940 wurde der auf 45 Kilo abgemagerte einst 120 kg schwere und sehr große Priester vermutlich mit dem Kopf nach unten im berüchtigten Lagerbunker von Buchenwald gekreuzigt.

 

Bereits im Jahr 2002 hatte sich eine Projektgruppe von Hauptschülern mit dem Leben dieses „Blutzeugen des Glaubens“ auseinandergesetzt. Die damals entstandene Broschüre wurde in diesem Schuljahr überarbeitet und neu aufgelegt.

 

Mit einer Ausstellung auf 7 großen Schautafeln in der Pfarrkirche in Kallham erinnerten die Schüler heuer an den vor 70 Jahren ermordeten Priester. Am Sonntag, dem 30.Mai, fand ein von den 4.Klässlern mit ihrem Religionslehrer Günther Willinger gestalteter Gedenkgottesdienst statt.


Pfarrer Spanlang. © KBW Kalham

Am 9.Juni wurde im Pfarrheim Kallham ein gut besuchter Vortrag über Matthias Spanlang gehalten. Dieser Vortrag wird am 21.Oktober um 19.30 im Pfarrsaal Riedau wiederholt. Den Höhepunkt des gesamten Projektes stellte die Fahrt in die Gedenkstätte nach Buchenwald am 16. Juli dar. Unter den 43 Reiseteilnehmern aus Kallham und St.Martin im Innkreis befanden sich auch viele Angehörige der Familie Spanlang. Nach einer Führung durch das ehemalige Konzentrationslager und einer von Pfarrer Kreindl und Diakon Mayer geleiteten Andacht in Spanlangs Zelle im Lagerbunker wurde eine Granittafel an den Vertreter der Gedenkstätte Mag.Neumann übergeben.

 

Diese Tafel wird an einer Wand im Krematorium angebracht und soll die Besucher an den ermordeten Priester erinnern. „Niemand nahm Abschied, niemand errichtete ein Kreuz oder einen Stein, doch ihr lebt, solange Menschen sich an Euch erinnern“ Dieser Spruch auf einem Mahnmal am Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald gibt den eigentlichen Sinn der Fahrt der Gruppe aus Kalham nach Weimar wieder.

 

Des Erinnerns an Pfarrer Spanlang und des mit ihm ermordeten, 1996 selig geprochenen, Priesters Otto Neururer hat sich die Pfarre Herz-Jesu in Weimar angenommen. Gemeinsam mit Kaplan Hans-Martin Samietz feierten Pfarrer Kreindl, Diakon Karl Mayer und die Mitreisenden am Sonntag eine Messe, in der besonders dieser beiden Blutzeugen des Glaubens gedacht wurde.


(gec)

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