Donnerstag 18. April 2024

Soldatenwallfahrt in Lourdes: Viel besuchte Jägerstätter-Ausstellung

25.000 Soldaten aus 60 Nationen feierten in Lourdes von 21.-25.Mai 2008 ein tiefgehendes und zugleich ausgelassenes Fest des Glaubens und der Begegnung. Eine Ausstellung über Franz Jägerstätter bildete einen Höhepunkt.

Bilder der Jägerstätter-Ausstellung. © C. Schneider
Minister Darabos und Kardinal Schönborn. © C. Schneider
Bilder der Jägerstätter-Ausstellung. © C. Schneider

 

Zur Jubiläums-Wallfahrt hatten besonders viele Soldaten den Weg nach Lourdes gefunden, insgesamt 25.000. Aus Österreich waren 1.100 Personen in Lourdes. 200 Österreicher lebten im Militärcamp Milhas auf den Höhen über Lourdes in Zelten. Die anderen waren in Hotels untergebracht. Luxus gab es im Militärcamp keinen, dafür aber hohen Besuch von Kardinal Christoph Schönborn und Verteidigungsminister Norbert Darabos, die mit Rekruten und Kaderpersonal das Gespräch suchten. 

 

 

Schönborn und Darabos über Jägerstätter

 

Kardinal Schönborn war am Samstagnachmittag in Lourdes eingetroffen. Erste Station seines Besuchs war das "Dorf der Friedensstifter", wo der Wiener Erzbischof gemeinsam mit Verteidigungsminister Norbert Darabos das Österreich-Zelt besuchte. Die Ausstellung im
Österreich-Zelt beleuchtet mittels Schautafeln und Video-Einspielungen sowohl die Aufgaben der Militärseelsorge als auch allgemeine ethische Fragen zum Dienst mit der Waffe und dem Einsatz
für den Frieden. Ein großer Teil der Ausstellung ist dem Kriegsdienstverweigerer und Märtyrer Franz Jägerstätter gewidmet.

 

Bischofsvikar Msgr. Werner Freistetter berichtete im "Kathpress"-Gespräch, dass vor allem die Person des selig gesprochenen Märtyrers auf großes Interesse gestoßen sei. Auch
Kardinal Schönborn wies bei seinem Besuch auf die Vorbildwirkung Jägerstätters hin. Seine klare Sicht, dass die Ideologie des Nationalsozialismus unvereinbar mit dem christlichen Weltbild sei und seine daraus gewonnene unwiderrufliche Gewissensentscheidung hätten auch für die heutige Generation eine entscheidende Vorbildwirkung. Zugleich wies Schönborn aber auch darauf hin, dass Jägerstätter nicht grundsätzlich gegen den Dienst mit der Waffe gewesen war. Er wäre bereit gewesen, Österreich zu verteidigen, wenn es noch existiert
hätte.

 

Auch Verteidigungsminister Norbert Darabos würdigte Jägerstätter und legte zugleich ein deutliches Bekenntnis für die Militärseelsorge ab. Das österreichische Bundesheer habe sich in den vergangenen Jahren zu einer Friedensarmee entwickelt, die in von Krieg und Not bedrohten
Teilen der Welt ihren Beitrag für mehr Frieden zu leisten bereit sei. Österreich habe sich durch seine Auslandseinsätze international Respekt erarbeitet, derzeit stünden rund 1.500 österreichische Soldaten im Auslandseinsatz und die Wallfahrt nach Lourdes passe
ausgezeichnet in diese "Friedensphilosophie" des Heeres, so der Minister. Im Anschluss an den Besuch bei den österreichischen Soldaten leitete Kardinal Schönborn in der unterirdischen Basilika Pie X. die internationale Feier zur Taufe und Firmung von rund 100 Soldaten. 30

Militärangehörige aus aller Welt wurden vom Wiener Erzbischof getauft und dann gemeinsam mit 70 weiteren gefirmt. Unter den Firmkandidaten waren auch zwei Österreicher: Der 33-jährige Gardesoldat Thomas Koller und der 20-jährige Grundwehrdiener Alexander Mihajlovic. Ihr "Firmungsgeschenk" hatten die beiden schon zuvor von Verteidigungsminister Darabos bekommen: eine Bundesheeruhr. An der bunten internationalen Feier in der Basilika nahmen rund 15.000 Soldaten und Pilger teil. Unter den rund 100 anwesenden Geistlichen waren auch zahlreiche Bischöfe, so der deutsche Militärbischof Walter Mixa und der Bischof von Lourdes-Tarbes, Jacques Perrier.

 

(Kathpress, gec)

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