Der Bauer und Familienvater Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 wegen „Wehrkraftzersetzung“ von den Nationalsozialisten in Brandenburg an der Havel enthauptet. Augrund seines Glaubens hat Franz Jägerstätter den Kriegsdienst verweigert. 2007 wurde Franz Jägerstätter von der Katholischen Kirche seliggesprochen. Zum 70. Todestag gibt es in St. Radegund und Tarsdorf, in Brandenburg, in Berlin sowie in London zahlreiche Gedenkveranstaltungen.
70. Todestag in St. Radegund und Tarsdorf
Die Pfarre St. Radegund und die christliche Friedensinitiative Pax Christi Österreich bereiten in Zusammenarbeit das Gedenken zum 70. Todestag von Franz Jägerstätter am 9. August 2013 vor und laden dazu ein.
Bereits am Vorabend, Donnerstag, den 8. 8. 2013 um 18.00 Uhr wird ein Abendgebet/Vesper in der Kirche in St. Radegund vom Liturgiekreis der Pfarre St. Radegund gestaltet.
Am Freitag, 9. August 2013 wird der Bibelexperte Prof. Dr. Otto Schwankl von der Universität Passau einen Vortrag zum Thema „Franz Jägerstätter und die Bibel“ um 10.00 Uhr im Pfarrheim Tarsdorf halten.
Um 13.30 Uhr brechen die Teilnehmenden zu einer Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund auf. Um 16.00 Uhr ist in der Pfarrkirche St. Radegund eine Andacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter. Ein Gedenkgottesdienst in der Kirche St. Radegund mit Bischof em. Maximilian Aichern und die anschließende Lichterprozession zum Grab von Franz und Franziska Jägerstätter schließen den Gedenktag ab.
Gedenkveranstaltung in Berlin und in Brandenburg an der Havel
Anlässlich des 70. Jahrestag des Todes des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter hält Jägerstätterbiografin Dr.in Erna Putz am 8. August 2013 einen Vortrag am Österreichischen Kulturforum Berlin zum Thema: „Franz & Franziska Jägerstätter - Zur Rezeption zweier Unbequemer“.
Franz Jägerstätter hat in seiner Heimat jahrzehntelang zu heftigen Diskussionen geführt. Insbesondere ehemalige Wehrmachtssoldaten und deren Familien fühlten sich durch dessen Entscheidung angegriffen und lehnten öffentliche Würdigungen ab. Anderen wiederum half er, das eigene Tun und Lassen als Soldat kritisch zu betrachten. Seine Witwe Franziska stand als einzige zu ihm und machte die Briefe und Aufzeichnungen ihres Mannes zugänglich.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Einstellung zu Franz Jägerstätter allerdings gewandelt. Dies war 2007 bei der Seligsprechung, der Anerkennung seiner Entscheidung durch die Kirche, ersichtlich. Franziska Jägerstätter wurde in den letzten Jahren und vor allem auch rund um ihren 100. Geburtstag von VertreterInnen der Politik und Kirche gewürdigt.
Person und Entscheidung Jägerstätters waren seit Jahrzehnten auch Inspiration für KünstlerInnen. Zwei Opern wurden geschaffen, mehrere Theaterstücke u. a. eines von Joshua Sobol. Gegenwärtig läuft beim Theatersommer Haag mit großem Erfolg das Jägerstätter-Stück von Felix Mitterer.
Am 9. August laden anlässlich des 70. Todestages Franz Jägerstätters die Gedenkstätten Brandenburg an der Havel/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Zusammenarbeit mit der „Gedenktafelinitiative Franz Jägerstätter“ und der katholischen Kirchengemeinde „Hl. Dreifaltigkeit“ zu einer Gedenkfeier ein.
Die Gedenkveranstaltung am 9. August 2013 startet um 15.30 Uhr vor der Justizvollzugsanstalt Brandenburg und wird im Gedenkort in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Hinrichtungsraumes in Brandenburg/Havel fortgesetzt. Im Rahmen der Veranstaltung wird Dr.in Erna Putz ebenfalls einen Vortrag halten, zum Thema: „Franz und Franziska Jägerstätter – Zum Wachsen und Werden einer Entscheidung“.
Programm im Kulturforum Berlin und im Gedenkort Brandenburg
Gedenkfeier in London
Pax Christi London gestaltet am 9. August in der Westminster-Kathedrale eine Gedenkandacht zur Todesstunde von Franz Jägerstätter um 18.30 Uhr. Am 18. Oktober wird Dr. Severin Renoldner von Seiten der Diözese Linz in London zum 70. Todestag einen Vortrag halten.
