Mittwoch 24. April 2024

Päpstliches Ehrenzeichen für Franziska Jägerstätter

Am 30. Juni 2010 bekam Franziska Jägerstätter das Päpstliche Ehrenzeichen „Pro Ecclesia et Pontifice“ durch Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz verliehen.

Franziska Jägerstätter mit ihren Töchtern und Enkel. © Reischl
Bischofsvikar und Vorsitzender des diözesanen Jägerstätterbeirates Max Mittendorfer und Franziska Jägerstätter. © Reischl
Im Festsaal des Linzer Piesterseminars. © Reischl
Franziska Jägerstätter mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Ordinariatskanzler Johann Hainzl. © Reischl

 

Franziska Jägerstätter - Päpstliches Ehrenzeichen „Pro Ecclesia et Pontifice“

 

Bischof Schwarz hob bei der Überreichung hervor, dass Franziska Jägerstätter in ihrem Leben viel Großes, aber auch Schweres und Bitteres erlebt und mitgemacht habe. Ihr Stehen zur Kirche und zu den Menschen trotz mancher Angriffe, ihre Geduld und Freundlichkeit und ihre Gesprächsbereitschaft seien zu bewundern. „Auch in ihrem hohen Alter ist sie bereit, mit Besuchern über ihren Glauben und ihre Lebenserfahrungen zu sprechen und immer wieder auch an der Grabstelle ihres Gatten zu beten“, so der Bischof weiter: „Daher war es mir ein echtes Bedürfnis, diese tiefgläubige und großartige Frau und Mutter für eine Päpstliche Auszeichnung vorzuschlagen. Ich freue mich, dass diesem Wunsch entsprochen wurde und das Päpstliche Ehrenkreuz ‚Pro Ecclesia et Pontifice’ (Für Kirche und Papst) übermittelt wurde.“

 

Franziska Jägerstätter wurde am 4. März 1913 in Hochburg geboren. In einer Bauernfamilie wurden die Kinder bereits in der Schulzeit zur Mithilfe herangezogen. Gebet und Glaube spielte im Leben der Familie eine große Rolle.


Am 9. April 1936 heiratete sie in St. Radegund den 29-jährigen Franz Jägerstätter. Als Hochzeitsreise machten die beiden eine Pilgerfahrt nach Rom. Das Bemühen um ein bewusstes religiöses Leben mit häufigem Kommunionempfang und gemeinsamem Gebet und Bibellesen gingen von Frau Jägerstätter aus. Dieser Ehe waren drei Töchter geschenkt.


1940 und dann wieder 1943 wurde Franz Jägerstätter zum Militärdienst einberufen. Er erklärte, dass er aufgrund seiner religiösen Einstellung den Wehrdienst mit der Waffe ablehne. In der Folge wurde Franz Jägerstätter zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 enthauptet.


Frau Jägerstätter war nahezu die einzige Person, die in diesen schwierigen Zeiten zu ihrem Mann stand. Nach dem Tod zog sie nicht nur allein die Kinder groß, sondern führte auch den ehelichen Bauernhof weiter. Nachdem sie diesen an ihre älteste Tochter übergeben hatte, half sie weiter bei den Arbeiten mit, übernahm aber auch Aufgaben in ihrer Heimatpfarre St. Radegund: Sie leitete die Katholischen Frauenbewegung der Pfarre und war mehr als 30 Jahre dort Mesnerin und Vorbeterin.


Es war für Frau Jägerstätter eine besondere Gnadenstunde, dass sie am 26. Oktober 2007 im Mariendom zu Linz zusammen mit ihren Töchtern und deren Familien und mit vielen Mitfeiernden die Feier der Seligsprechung ihres Gatten Franz Jägerstätter als Märtyrer und Familienvater miterleben konnte.

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