Donnerstag 18. April 2024

Franziska wurde zum Segen für viele

Franziska Jägerstätter wurde in St. Radegund beigesetzt 

Franziska Jägerstätter wurde am Samstag, 23.3.2013 in St. Radegund beigesetzt. Die Gattin des seligen Franz Jägerstätter starb am 16. März 2013 kurz nach ihrem 100. Geburtstag in St. Radegund.

 

Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger
Begräbnismesse für Franziska Jägerstätter am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund. © David Scharinger

 

Der Begräbnisgottesdienst wurde am Platz vor der Pfarrkirche St. Radegund mit der Familie Jägerstätter, VertreterInnen aus der Gemeinde St. Radegund sowie dem Bezirk Braunau und zahlreichen weiteren Ehrengästen, die mit Franziska Jägerstätter verbunden sind, gefeiert. Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz, Bischof em. Dr. Maximilian Aichern, Bischof Dr. Manfred Scheuer, Diözesanadministrator Dr. Benno Elbs, Bischofsvikar Mag. Maximilian Mittendorfer, Pfarrer Josef Steinkellner zelebrierten den Gottesdienst. Viele Priester und VerantwortungsträgerInnen der Diözese Linz und anderer Diözesen, VertreterInnen der Katholischen Friedensorganisation Pax Christi Österreich, Italien und USA waren Teil der Trauergemeinde in St. Radegund. Das Land Oberösterreich wurde durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer vertreten.

 

Die ansteckende Freude von Franziska Jägerstätter, ihr lebenswürdiges Zugehen auf die Menschen, ihr Lebens- und Glaubenszeugnis und vor allem ihre Liebe zu Franz Jägerstätter wurden in Predigt und Ansprachen beim Begräbnis mehrfach hervorgehoben.

 

 

Franziska hat den Seligpreisungen ein Gesicht gegeben

 

Der Innsbrucker Bischof Dr. Manfred Scheuer war als Theologe für die Diözese Linz maßgeblich am Seligsprechungsprozess beteiligt. Er begann seine Predigt bei der Begräbnismesse in St. Radegund mit den Fragen: "Was wird aus einer Frau, die mit 30 Jahren ihren Mann verliert, mit drei kleinen Töchtern - Rosalia *1937, Maria *1938 und Aloisia *1940 - einen Hof in der harten Kriegs- und kargen Nachkriegszeit zu bearbeiten hat und 70 Jahre Witwe bleibt?" Franziska Jägerstätter ist immer auf Menschen zugegangen, ihr Interesse an den Menschen hat Sprachbarrieren und Kontinente überwunden, so Bischof Scheuer. Das Zulassen von Erinnerungen und Fragen sei für Franziska Jägerstätter manchmal schmerzlich gewesen, dennoch habe sie auch "in Zeiten der Verblendung und des Unverständnisses den Lebensmut, die Freude am Leben und am Glauben bewahrt". Bilder von Franziska Jägerstätter zeigen sie mit großer Strahlkraft und innerer Heiterkeit. Ihre Lieblingsstelle der Hl. Schift seien die Seligpreisungen gewesen, so Bischof Scheuer weiter: "Franziska hat dem Evangelium, den Seligpreisungen ein Gesicht gegeben."

 

Bischof Scheuer beschreibt Franziska Jägerstätter als einen liebenden Menschen. Diese Liebe habe sich in der "großen Liebe zu ihrem Gatten" und in der Liebe zu ihren Kindern und ihrer Familie gezeigt: "Wir verdanken dem Ehepaar auch das Zeugnis: wenn einer den anderen hergeben muss, wenn die Liebe erfordert, von sich selbst abzusehen und den Geliebten loszulassen. Franziska hatte zunächst versucht, ihren Mann umzustimmen. Sie sagte: ’Am Anfang hab ich ihn sehr gebeten, sein Leben nicht aufs Spiel zu setzen, aber dann, wie alle mit ihm gestritten und geschimpft haben – die Verwandten sind gekommen -, hab ich es nicht mehr getan.’ Die Liebe zu ihm war ihr treibendes Motiv, sich in der äußersten Konfliktsituation an seine Seite zu stellen, ihn zu unterstützen, in der Not nicht allein zu lassen. ’Wenn Du jemand recht gern hast und der hat gar niemand, der ihn versteht. Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, dann hätte er niemanden gehabt.’ Diese Sätze hat Franziska immer wieder gesagt." Bischof Scheuer dankte deshalb auch der anwesenden Familie, dass sie "mit uns Franz und Franziska geteilt haben und dass durch sie das Zeugnis des Lebens und Glaubens weiter lebt."

 

Scheuer zitiert am Schluss seiner Predigt die Schriftstellerin Hilde Domin: "Es blüht hinter ihr her." Der Bischof bedankte sich bei ihr. Franziska sei eine von Gott gesegnete und wurde zum Segen für viele.

 

An den Segen knüpfte auch Kardinal Schönborn in seinen Dankesworten an. Er habe sie in der Begegnung mit zwei Päpsten begleitet. Er erinnerte daran, dass Franziska Jägerstätter Papst Johannes Paul II gesegnet habe. Dies sei eine besonders beeindruckende Begegnung für ihn gewesen. Der Kardinal dankte Franziska Jägerstätter für ihr Glaubens- und Lebenszeugnis und erzählte noch eine Begegnung, die Franziska Jägerstätter in ihrer Liebe zu ihrem Gatten zeigte: "Ich war mit einer Jugendgruppe in St. Radegund bei Franziska Jägerstätter. Ein Mädchen fragte sie: ’Wie war er denn der Franz?’ und Franziska antwortete: ’Er war schon sehr fesch!’ Ich werde Franziska Jägerstätter und ihre Liebe zu ihrem Franz nie vergessen."

 

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sprach seine Verehrung für Franziska Jägerstätter in seiner Ansprache aus. Sie habe mit ihrem Lebenszeugnis der Botschaft ihres Gatten noch mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Durch die Freigabe der Briefe sei der Zugang zu beider Vermächtnis ermöglicht worden. Als Politiker entschuldigte sich der Landeshauptmann dafür, dass Franziska Jägerstätter nicht immer die entsprechende Wertschätzung entgegengebracht wurde und bedankte sich auch bei den Töchtern und der Familie Jägerstätter für ihren Dienst.

 

Die Verehrung für Franziska Jägerstätter drückte sich am 23.3. auch durch die zahlreiche Teilnahme von Menschen aus nah und fern aus.

 

Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit von Franz und Franziska Jägerstätter war auch die Beisetzung von Franziska Jägerstätter im Grab neben ihrem Mann Franz Jägerstätter.

 

 

Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Begräbnis von Franziska Jägerstätter 

 

 

(gec)

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