Weihnachtsgedanken
Seit Jahrtausenden,
ohne große Unterbrechungen,
immer das gleiche Bild.
Machen wir uns nichts vor.
Menschen fallen übereinander her,
sie erniedrigen, beuten aus und zerstören Leben
mit stets perfekteren Waffen und Methoden.
Auf der Strecke bleiben die Schwachen.
Und jene, die meinen,
von all dem endlich verschont zu sein,
sind morgen nicht sicher davor,
wieder zu Tieren zu verkommen.
Wir wissen zu gut Bescheid .
Es genügt ein Führer, ein Befehl,
Verachtung gesetzlich abgesichert,
und die Dämme brechen. Bis heute.
Trotz dieser schwierigen Welt aber
wagt einer dennoch
gegen alle Prognosen
Vertrauen.
Er streckt sich uns entgegen,
und zeigt an unserer Seite,
wie es gehen kann,
ganz Mensch zu werden.
Mitten in diesen kalten Zeiten.
In seinem Blick dabei jener Mut zur Liebe,
der sich durch die Geschichte wie ein Faden zieht
und jener lange Atem, der über Generationen
hinweg gutes Miteinander schafft.
Auch das ist die Welt.
Und so wirbt dieser Eine
seit damals
in den Spuren
eines ganz und gar
menschlichen Menschen
um unser Vertrauen
um unsere Ohren,
um unsere Herzen,
auf den Schultern der Propheten.
Weihnachten, Bethlehem, das Kind in der Krippe,
der aufgehende Stern über einem neuen Weg,
all das Zeichen für das unendliche
Vertrauen Gottes in uns.
Und dass noch nichts
zu spät ist.
Dadurch aber wieder ein Licht
in der Welt, das an vielen Orten
den Dunkelheiten trotzt.
Samenkörner, die widerstandsfähig
Gutes zwischen den
Ritzen der Unmenschlichkeit
aufgehen lassen.
Worte, die Enge weiten
und Härten wandeln.
Keimende Hoffnung im Tohuwabohu.
Für alle Menschen guten Willens.
Frohe
Weihnachten.
Stefan Schlager