Zukunftsweg: Dekanat Grein ist gestartet
Um die 100 Vertreter:innen aus den 10 Pfarren und pastoralen Orten des Dekanates Grein waren ins Pfarrheim St. Georgen am Walde gekommen, um sich über den Prozess der Pfarrwerdung zu informieren und erste Schritte zum neuen Miteinander zu setzen. Auch Bürgermeister und Vereinsobleute nahmen an der Veranstaltung teil. Für die lebendige musikalische Gestaltung sorgte ein Quartett unter der Leitung von Kapellmeister Andreas Leonhartsberger aus der Pfarre St. Thomas am Blasenstein. Die spirituellen Impulse und Lieder brachten zum Ausdruck, dass die Pfarren des Dekanats den bevorstehenden Veränderungen mit Zuversicht begegnen und sich vertrauensvoll auf den Weg machen.
„Dieser Weg ist ein Meilenstein in unserer Kirche“
Dekanatsassistent Josef Rathmaier betonte in seinen Begrüßungsworten: „Wir starten einen gemeinsamen Weg. Dieser Weg ist ein Meilenstein in unserer Kirche. Auch wenn wir lieber auf vertrauten Wegen gehen, bin ich überzeugt davon, dass der Weg zur Pfarre neu viele Chancen und Möglichkeiten bietet, um Kirche neu zu denken und zu leben.“ Dass in den Pfarrteilgemeinden Seelsorgeteams Mitverantwortung in der Leitung übernehmen, sei eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance: „Kirche wird demokratischer, pluraler und Frauen haben in dieser Leitungsaufgabe die gleichen Rechte und Pflichten, wie die Männer. Bischof Manfred traut uns viel zu.“
„Auch in Zukunft flächendeckendes Netz von Pfarren in Oberösterreich“
Christoph Lauermann ist Ordinariatskanzler der Diözese Linz und Leiter der Stabsstelle Pfarrstruktur. Bei der Startveranstaltung gab er grundlegende Informationen zur Struktur der zukünftigen Pfarre. Lauermann betonte, zur Organisation kirchlicher Gemeinschaften brauche es seit jeher Strukturen. Diese seien im Lauf der Geschichte stets an die Situation der jeweiligen Zeit angepasst worden. Die Kernfrage sei aber vielmehr: Wozu ist Kirche da? Darauf gab Lauermann eine mögliche Antwort: „Damit mehr Glaube, Hoffnung und Liebe in die Welt kommen – und damit möglichst viele Menschen erfahren, wie gut es Gott mit uns meint.“ Ein wesentlicher Aspekt der Pfarrstrukturreform sei, so Lauermann, dass es auch in Zukunft in Oberösterreich ein flächendeckendes Netz von Pfarren als kirchliche Gemeinschaften geben werde. Dieses Netz werde von Priestern, Diakonen, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, hauptamtlich und ehrenamtlich engagierten Gläubigen gemäß ihren Berufungen, Beauftragungen und Charismen getragen.
Blick über den eigenen Tellerrand als Chance für Neues
Die Auftaktveranstaltung war geprägt von viel Interesse, regem Austausch und einem guten Miteinander. In drei Gruppen diskutierten die Teilnehmenden mit Stabsstellen-Leiter Christoph Lauermann, zwei Mitgliedern aus dem Seelsorgeteam Naarn und mit dem designierten Verwaltungsvorstand der künftigen Pfarre Perg, Karl Kriechbaumer, verschiedene Aspekte der neuen Struktur: allgemeine Fragen, Aufgaben der Seelsorgeteams und Themen der Verwaltung.
Außerdem wurde im Plenum gesammelt, was im Prozess berücksichtigt werden muss, wo Chancen gesehen werden und welche Kompetenzen zum neuen Miteinander beitragen werden. Als Chance wurde der Blick über den Tellerrand der eigenen Pfarre genannt, ebenso die Möglichkeit zu Vernetzung und zur Nutzung von Synergien. Einbringen können die Menschen aus den einzelnen Pfarrgemeinden eine große Vielfalt an Stärken und Kompetenzen, Engagement, die Freude am Christsein und die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Mitarbeit.
Gestärkt und vertrauensvoll weitergehen
Da Dechant Johann Fehrerhofer aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, dankte Dekanatsassistent Josef Rathmaier am Ende allen Besucher:innen für ihr Kommen und ihr Interesse. Er zeigt sich sehr zufrieden mit dem Auftakt. „Die Stimmung war sehr gut, das Interesse groß. Die Rückmeldungen zeigen, dass sich die Teilnehmenden gut informiert fühlen. Ich gehe gestärkt und vertrauensvoll weiter auf dem Weg zur Pfarre.“ Entscheidend werde sein, Menschen zu finden, die in den Seelsorgeteams der Pfarrteilgemeinden Verantwortung übernehmen, ist Rathmaier überzeugt. „Und wenn sich diese Menschen finden, ist es wichtig, ihnen nicht zu viel aufzubürden.“