Geschichte der Pfarre Waizenkirchen
Pioniere waren die Benediktinerklöster Mondsee und St. Emmeran, deren Mönche hier die erste Seelsorge ausübten.
Die älteste bekannte Erwähnung von "Wazenchirchen" findet man im Salbuch des Stiftes Reichersberg im Jahr 1150. Auch der Name Watzo scheint in den Urkunden jener Zeit auf. Er dürfte der erste Pfarrherr gewesen sein und dem Ort seinen Namen gegeben haben.
Der Umfang dieser Pfarre war sehr groß. Bis ins 18. Jahrhundert gehörten noch weite Teile von Heiligenberg, St. Agatha und Prambachkirchen dazu.
Die Lehre Luthers fiel auch in Waizenkirchen auf fruchtbaren Boden. 1527 wurde der hiesige Gesellpriester Lienhard Kaiser gefangengenommen und als Ketzer und Volksaufwiegler in Schärding verbrannt. Trotzdem fand die neue Lehre immer mehr Anhänger und so war die Pfarre von 1547 bis 1624 nahezu ausnahmslos lutheranisch.
Es folgten unruhige Zeiten durch Gegenreformation und Bauernkriege.

Immer wieder wurde der Ort durch Brände verwüstet und dabei auch die Kirche schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Sieg Napoleons fiel 1809 ein Teil der Pfarre und der Markt Waizenkirchen selbst an Bayern. Die bei Österreich verbliebenen Dörfer wurden auf die umliegenden Pfarren aufgeteilt. Dies währte bis 1821.
In den Wirren des ersten und des zweiten Weltkrieges mußten 289 Soldaten aus unserem Ort ihr Leben lassen, viele gelten als vermißt.
Freud und Leid verband die Bevölkerung seit jeher. Festliche Anlässe wußte man in der Pfarre immer in gebührender Weise zu begehen, so z. B. Glockenweihen und vor allem Primizen.

Seit der Glaubensspaltung sind 49 Männer aus unserem Ort bekannt, die zu Welt- und Ordenspriestern geweiht wurden. Außerdem stammten zwei Bischöfe der Diözese Linz (Doppelbauer und Gföllner) aus Waizenkirchen. Weihbischof Fellinger ist hier aufgewachsen.
Maria Dopler