Ostergedanken von Ingonda Lehner
In Anlehnung an das Evangelium nach Lukas - Lk 24,13-35.
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah...
Hört, wir müssen euch erzählen…
Hört, wir müssen euch erzählen,
das, was gestern uns geschah,
waren einfach so beim Gehen,
dachten nach, was alles war.
Und ein Mann kam uns entgegen,
und er wollte mit uns gehn,
es kam uns doch sehr gelegen,
konnte er´s vielleicht verstehn.
Wie das alles war verworren,
traurig, bitter und auch kalt,
fühlten uns doch sehr verloren,
war doch alles voll Gewalt.
Und der Mann ging mit uns weiter,
hörte unsere Klagen an,
sagte dann beinahe heiter,
hängt nicht mehr den Schmerz daran.
Es war längstens so entschieden,
es stand nicht in eurer Macht,
denn sein Sterben stand geschrieben,
daran habt ihr nicht gedacht.
Und wir waren noch im Gehen,
und der Abend, er brach an,
dankten ihm für sein Verstehen,
langsam brach die Nacht heran.
Als wir dann das Dorf erreichten,
sagten wir, so bleib doch hier,
bleib bei uns, lass dich erweichen,
in dem Haus bist du uns Zier.
Und er nahm dann mit dem Segen,
unser Brot, wie damals auch,
brach und reichte es entgegen,
dann entschwand er wie ein Hauch.
Jetzt erst lag es im Erkennen,
jetzt warn unsre Augen klar,
man kann es nur schwer benennen,
doch das Wunder, es ist wahr!
Ja, das meinen auch die Leute,
denen er erschienen ist,
wir erlebten es auch heute,
man das nicht so schnell vergißt.
Hört, wir mussten euch erzählen,
das, was gestern so geschah,
als wir waren so im Gehen,
geben weiter, wie es war…
Ingonda Lehner, 31.1.2023