Donnerstag 28. März 2024
Pfarre Schwertberg

Fronleichnam - Kirche in Bewegung

Der Name Fronleichnam (von „vrone licham“ = Herrenleib) wurde 1970 umbenannt in Hochfest des Leibes und Blutes Christi.

 

Damit wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sich das eucharistische Mahl nicht auf das Brot alleine beschränkt, sondern dass das letzte Mahl Jesu Brot und Wein beinhaltete – und dies in Gemeinschaft.
Dort, wo Kirche den „geschützten Feierraum“ verlässt und öffentliche Plätze aufsucht, wird bewusst, dass manche Feierformen nicht mehr unserer Zeit entsprechen. So wie wir uns heute nicht mehr mittelalterlich kleiden, braucht es auch zeitgemäße Formen, Gesänge und Gebete, damit die Festinhalte von den Menschen heute verstanden und sinnvoll mitvollzogen werden können.

Brot ...


Geschichte des Festes
Das Fest wurde 1264 von Papst Urban IV. zu einem gesamt-kirchlichen Fest erhoben. In dieser Zeit war das Schauverlangen sehr ausgeprägt. Die Erhebung von Hostie und Kelch nach der Wandlung wurde zum Mittelpunkt der Eucharistie und wurde hervorgehoben durch Glockenzeichen, Gebete und Gesänge und vor allem durch die gläubige Schau. In der Folge entstanden Formen der Aussetzung des Allerheiligsten mit Andachtsformen, die teilweise die Messe und auch die eigentliche Kommunion (an ihre Stelle trat die sog. „Augenkommunion“) ersetzten. In den großen Prozessionen des Barock entfaltete sich die zur Schau getragene Frömmigkeit in prächtigen Monstranzen und Traghimmeln, die das Zelt Gottes unter den Menschen symbolisieren sollte.
Besonderen Nachdruck erhielt das Fest in der Zeit der kon-fessionellen Abgrenzung zur Lehre Martin Luthers. Fron-leichnam wurde ein Instrument zur Demonstration katholischer Rechtgläubigkeit. So heißt es in einem Dekret vom Konzil von Trient (1545–1563):
„Die Gegner sollen angesichts solcher Prachtentfaltung und überzeugender Glaubensfreude der Kirche entweder geschwächt, gebrochen und erschüttert werden oder sich beschämt und verwirrt bekehren.“


Kirche im Umbruch
Kirche befindet sich im Umbruch. Der Empfang der Kommunion in Form von Brot (und Wein) ist einerseits selbstverständlich geworden, sodass vielerorts der Verfall der Ehrfurcht (vor allem Religiösen) beklagt wird, andererseits verhindert der Priestermangel oft Eucharistiefeiern. In vielen Pfarren gibt es heute neue Formen des Gottesdienstes, die den Gemeinschaftscharakter stärker betonen. Kommunion leitet sich ja ab vom lat. communio und bedeutet „Gemeinschaft“. Jesus selbst stiftete Gemeinschaft, indem er Jüngerinnen und Jünger um sich sammelte und mit ihnen unterwegs war.


Volk Gottes unterwegs
Diesen Aspekt des Unterwegsseins betonte das 2. Vatikanische Konzil im Bild des „pilgernden Gottesvolkes“, bei dem Gott zugegen ist. Der Sendungsauftrag Jesu ist mit einer Zusage gekoppelt: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20) Gerade in den Prozessionen könnte die Verschiebung von einer „Komm-her-Kirche“ zu einer „Geh-mit-Kirche“ deutlich werden: Kirche als Gemeinschaft – auch im Bewusstsein ihrer Vorläufigkeit. Kirche richtet sich nicht ein, sondern bleibt stets aufbruchsbereit.
Hier lebt auch das Bild vom wandernden Gottesvolk Israel durch die Wüste fort. Der Regensburger Bischof R. Grabner schrieb dazu: „Bei dieser Auffassung der Prozession ist Christus nicht so sehr derjenige, der primär unsere Anbetung und Huldigung entgegennimmt, sondern er ist der Immanuel, der „Gott-mit-uns“. Er hat uns sein Zelt aufgeschlagen; er zieht mit uns; er begleitet uns in aller Not der Wüstenwanderung ...“


Formen der Gegenwart Christi
Hostienschale und KelcheDas 2. Vatikanische Konzil betonte die verschiedenen Formen der Gegenwart Christi: Christus ist auch gegenwärtig in der Person des Priesters (im Vollzug der Feier!), im Wort Gottes, aber ebenso in der feiernden Gemeinde selbst! Die Gemeinde, die Leib und Blut Christi empfängt, ist gleichsam in ihrer Gesamtheit ebenso „Leib Christi“. So schreibt Paulus: „Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.“ (1 Kor 12,27)
Auch wenn die Eucharistie bleibend die Mitte aller Kirchlichkeit bleibt, so gibt es noch andere Formen der Gegenwart Christi (Gottes) mitten unter uns Menschen – eine trostvolle Einsicht in Zeiten des Priestermangels, die allerdings auch keine neue Erkenntnis, sondern eine uralte Zusage Jesu ist:


„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,

da bin ich mitten unter ihnen.“

(Mt 18,20)
 

aus dem Pfarrbrief 2/2014; Ingrid Penner

Aktuelles aus der Diözese
Terminkalender

Veranstaltungen im April und Mai 2024

Terminauswahl von Veranstaltungen und Ereignissen in der Katholischen Kirche in Oberösterreich.

ORF-Osterprogramm

ORF-Osterprogramm: Von "Urbi et orbi" bis Dokumentationen

Umfangreiches Angebot auf ORF 2 und ORF III zum Mitfeiern vor dem Bildschirm - Neben traditionellen Höhepunkten wie...

Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen der Caritas

Hospizbegleiter:innen der Caritas: den letzten Teil des Weges gemeinsam gehen

Wenn ein geliebter Mensch schwer erkrankt, leidet das gesamte Umfeld mit. Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen der...
Namenstage
Hl. Gundelind, Hl. Guntram, Hl. Wilhelm Eiselin, Hl. Josef Sebastian Pelczar
Evangelium von heute
Joh 13, 1–15 (Gründonnerstag)
Pfarre Schwertberg
4311 Schwertberg
Friedhofstraße 9
Telefon: 07262/61209
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: