Pfarrkirche St. Martin
Patrozinium:
[die Schutzherrschaft eines Heiligen über die ihm geweihte, katholische- Kirche]
Hl. Martin, 11. November
Kirchweihtag:
Weißer Sonntag (= erster Sonntag nach Ostern)
Die erste Kirche wurde vermutlich im Zuge der Christianisierung im 8. Jahrhundert erbaut (Holzbau).
Nach der Überlieferung wurde sie an einem Weißen Sonntag von Bischof Virgil von Salzburg (745 bis 784) geweiht.
Im 12. Jahrhundert war sie bereits Pfarrkirche.
Unsere Kirche steht in der Dorfmitte, an der Bundesstraße, im Osten und Süden vom Friedhof umgeben und nach Osten gerichtet. Sie wird überragt vom prächtigen, 41 Meter hohen Turm an der vorderen Südseite des Langhauses, dem Wahrzeichen Munderfings.
Er ist in den unteren Geschossen romanisch mit quadratischem Grundriss, um 1450 wurde darüber gotisch aufgebaut und 1772 die barocke Zwiebel aufgesetzt, wie sie heute noch im Deckenfresko der Hofbauerkapelle sichtbar ist.
Nach dem großen Brand 1852 bekam der Turm den schönen nachbarocken Helm (1863). Der mittelalterliche Bau unserer Kirche ist der Gotik zuzuschreiben. Aus dieser Zeit stammt auch das große gotische Kruzifix an der Stirnwand der Kirche (1460), das dann in der Spätrenaissancezeit durch die Erneuerung und Vergrößerung des Kreuzesstammes und Hinzufügung von fünf Engelköpfen (1620) zu einem so genannten Kleeblattkreuz geworden ist.
Die Barockisierung der Kirche erfolgte im Jahre 1722. Die Stuckierung stammt von Johann Michael Vierthaler aus Mauerkirchen und die Deckenfresken von Bartholomäus Mayrhauser aus Uttendorf und Petrus Hochöckher aus dem Salzburgischen.
Diese Gemälde wurden al secco (Malerei auf trockenem Putz) 1816 von Josef Binninger aus Mauerkirchen übermalt (im Presbyterium [der Hochaltarraum in der Apsis] sind noch drei al secco von ihm erhalten), im Jahre 1851 wurden diese übermörtelt und mit neuen Fresken von Josef Rattensperger aus Salzburg versehen.
Im Jahr der großen Renovierung 1722 wurde auch das barocke Kirchengestühl (Wangen mit geschnitztem Bandwerk, Hängeblüten und Tulpen) erstellt und wahrscheinlich auch das Adneter Marmorpflaster im Hauptschiff verlegt.