Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben Joh 11,35
Leuchtende Erinnerungszeichen
Der neue Gedenkort für Sternenkinder auf dem Pfarrfriedhof Urfahr-St. Josef ist eröffnet. Sternenkinder sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.
Bischof Manfred Scheuer feierte am 24. November mit großer Beteiligung der Pfarrgemeinde und des überpfarrlichen Projektteams einen thematisch gestalteten Gottesdienst und segnete den neuen Gedenkort in der historischen Kapelle am Pfarrfriedhof.
Die von Elisabeth Altenburg geschaffene Kunstinstallation besteht aus dreidimensionalen textilen Objekten in vier leuchtenden Farben, die von der Decke herabhängen. Dazu kommen Bänke, die zum Verweilen einladen. Kerzen können entzündet werden, ein Gedenkbuch liegt auf. Das Rauminnere der 1835 geweihten Kapelle wurde zuvor generalsaniert, nachdem es jahrelang nicht öffentlich zugänglich war.
Der Projektgruppe unter der Leitung von Brigitte Pötzlberger war es wichtig, dass Angehörige von Sternenkindern auf dem 4760 Grabplätze umfassenden Pfarrfriedhof Urfahr-St. Josef unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit einen Ort finden, an dem sie sich in ihrer jeweiligen Befindlichkeit angenommen und angesprochen fühlen. Es ist ein Ort entstanden, der Ruhe und Rückzug ermöglicht, in dem Trauer einen Raum bekommt, in dem aber auch Platz ist für die Erfahrung von Trost, Leichtigkeit und Zuversicht.
Die in Linz ansässige Künstlerin Elisabeth Altenburg ist für architektur- und raumbezogene Arbeiten bekannt. Sie zeichnet in Urfahr-St. Josef auch für die „Rutsche“ über dem Kirchendach und an der Fassade verantwortlich, die symbolisch auf die Jugendkirche „Grüner Anker“ hinweist, die in der Pfarrkirche beheimatet ist.
Für sie war die Formfindung eine Herausforderung: „Mit dem Begriff Sternenkinder assoziieren die meisten Menschen einen gelben Stern. Ich war auf der Suche nach einem abstrakten Stern und bin in der Form eines umgedrehten Balls fündig geworden. Die Ecken und Kanten bleiben sichtbar. Form und Farbe stehen auch für Meteore, die kurz leuchten und dann beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.“
Bischof Manfred Scheuer betonte in seiner Predigt in der vollen Kirche den Wert des Menschen in jeder Lebensphase. „In Jesus schreibt Gott das Hoheitszeichen seiner Liebe und Würde auf die Stirn jedes Menschen, des Freundes und Feindes, des Armen und Geringen, der Kinder und der Alten. ... Keiner ist wiederholbar und ersetzbar, keine ist eine Nummer oder ein Serienprodukt. Jeder Mensch hat einen unendlichen Wert.“
Daher sei es wesentlich, verstorbenen Kindern Raum und Zeit zu geben – und einen Namen. „Gott hat sich jedes einzeln ausgedacht als Wunder. Sie sind nicht Gottes vergessene Kinder, die ihm gleichgültig wären, sie sind ihm teuer und wertvoll.“
Der Gedenkort in der alten Friedhofskapelle ist tagsüber geöffnet.
Für Fragen und Anliegen stehen zur Verfügung:
Friedhofsverwalter Thomas Sonnberger, 0732/731154, friedhof.urfahr@dioezese-linz.at
Seelsorgeverantwortliche Ursula Jahn-Howorka, 0676/8776-5562, ursula.jahn-howorka@dioezese-linz.at
Sehr geehrte Friedhofsbesucherin, sehr geehrter Friedhofsbesucher!
Wir haben festgestellt, dass in der letzten Zeit Gräber teilweise oder auch zur Gänze mit Kies, Steinen oder Steinplatten abgedeckt werden.
Uns ist bewusst, dass die Bepflanzung und Pflege der Gräber mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Aber gerade in Zeiten des Klimawandels, wo uns Themen zum Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit und konkret zur Überhitzung der Städte aufgrund versiegelter Flächen täglich begleiten, bietet auch die Grabgestaltung eine Möglichkeit zu verantwortungsvollem Handeln.
Die Pfarrgemeinde Urfahr St.-Josef ist seit 2021 Klimabündnispfarre und setzt sich unter anderem für den Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt ein. Die Fläche des Friedhofes mit über 13.000 m² ist als Grünland gewidmet. Neben zahlreichen Vogelarten leben hier auch Hasen, Enten und viele Insekten - und wir haben bereits 3 Bienenstöcke.
Die Diözesane Friedhofordnung gibt vor, dass auf jeder Grabanlage des Friedhofes zumindest eine Fläche von 0,5 m² (das entspricht einer Grabfläche von 60 x 83 cm) ausschließlich bepflanzt bzw. unabgedeckt zu gestalten ist. Bei Kinder- und kleinen Urnengräbern gilt dies für eine Fläche von 0,25 m². Ausgenommen davon sind Grüfte sowie Urnengruppenanlagen. Die Gräber dürfen keinesfalls wasser- und luftdicht mit Folien, Kunststoff, Teerpappe oder ähnlichem Material überdeckt werden, da sich dadurch die Ruhefrist aus biologischen Gründen wesentlich verlängern würde.
Aus den genannten Gründen ersuchen wir Sie, Ihr Grab unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben möglichst umweltfreundlich zu gestalten und unerlaubte Abdeckungen zu entfernen.
Wir stehen Ihnen gerne für die persönliche Beratung zur Verfügung. Unsere Friedhofsgärtnerei ist Ihnen bei der Auswahl einer pflegeleichten Bepflanzung behilflich, übernimmt aber auch gerne die Grabpflege.
Danke für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung!
Die Friedhofverwaltung